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Die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness hat sich gegen die Kritik an ihrer bemerkenswerten Rede auf dem Kongress des Fußball-Weltverbandes FIFA gewehrt. Die Anschuldigungen von WM-Chef Hassan Al-Thawadi, sie habe zuvor nicht mit den katarischen Organisatoren gesprochen, seien "völlig falsch", sagte die 40-Jährige der norwegischen Zeitung Dagbladet.
Man habe seit über einem Jahr viele Gespräche mit dem Organisationskomitee und der FIFA geführt. "Ich habe selbst an Live-Meetings teilgenommen", ergänzte Klaveness im TV-Sender NRK. FIFA-Präsident Gianni Infantino "hatte Treffen mit uns". Auch Al-Thawadi, "sowohl direkt als auch indirekt über viele Kanäle".
Am Donnerstag hatte die norwegische Verbandschefin die FIFA in Doha für ihren Umgang mit Menschenrechten sowie den WM-Gastgeber Katar kritisiert. Sie sprach von einer WM-Vergabe "auf eine inakzeptable Art und Weise" mit "inakzeptablen Folgen". Infantino dagegen verteidigte Katar trotz der anhaltenden Kritik wegen der Menschenrechtslage erneut.
"Wir hoffen, dass wir nicht zur Persona non grata geworden sind", sagte Klaveness, dies sei nicht die Absicht der Rede gewesen: "Wir müssen zumindest versuchen, die Linie zum Supreme Committee (d. Red. Organisationskomitee) aufrechtzuerhalten." Ziel sei auch gewesen, "mit denen zu sprechen, mit denen man sich verbünden kann".
Der neue DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte die Rede seiner Kollegin nach dem Kongress begrüßt. Er selbst wolle aber "erstmal Gespräche führen" und versuchen, sich "frei zu informieren. Das ist genauso wichtig", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
W.Vogt--NZN