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Rekordchampion Bayern München hat im dichten Schwarzwälder Schneegestöber einen kühlen Kopf bewahrt und auch dank Traum-Comebacker Leon Goretzka einen Meilenstein in Richtung erfolgreicher Titelverteidigung geschafft. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann gewann das Spitzenspiel beim SC Freiburg mit 4:1 (0:0) und braucht damit für die zehnte Meisterschaft in Serie nur noch maximal zwölf Punkte aus sechs Spielen. Allerdings: Die Münchner hatten für wenige Sekunden zwölf Mann auf dem Feld. Ob das Einfluss auf die Spielwertung hat, blieb zunächst unklar.
Goretzka (58.) traf bei seinem ersten Einsatz nach 119 Tagen per Kopf (58.). Nach dem Ausgleich von Nils Petersen (63.) retteten Blitz-Joker Serge Gnabry (73.), Kingsley Coman (82.) und Marcel Sabitzer (90.+6) die Generalprobe vor dem Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale am Mittwoch beim FC Villarreal. Für die Mannschaft von Coach Christian Streich bleiben die seit sechs Spielen ungeschlagenen Münchner der Angstgegner, nur eins der letzten 37 Bundesliga-Duelle gewannen die Breisgauer. Trotz des Rückschlags bleibt der SC auf Europapokalkurs.
Der sonst so zurückhaltende Streich hatte vor dem Spiel eine für seine Verhältnisse forsche Ansage gemacht. "Wir wollen an diesem einen Tag nicht kleiner sein als die großen Bayern", sagte der 56-Jährige. Dabei kamen die Bayern bis auf Alphonso Davies in Bestbesetzung. Goretzka feierte nach hartnäckigen Patellasehnenproblemen sein Comeback, dazu waren die fraglichen Robert Lewandowski (Rippe) und Joshua Kimmich (Geburt des dritten Kindes) dabei.
Und Goretzka (8.) gab vor 34.700 Zuschauern im erstmals vollen Europa-Park-Stadion auch gleich den ersten Warnschuss ab und läutete damit nach schläfrigen Anfangsminuten den Münchner Angriffswirbel ein. Thomas Müller (12.), Tanguy Nianzou per Kopf (13.) und Leroy Sane (15.) kamen zu weiteren aussichtsreichen Möglichkeiten, ehe sich die Freiburger vor den Augen von Ex-Bundestrainer Joachim Löw mit ihrer tiefstehenden Fünferkette stabilisierten.
Den Bayern gelang es nun seltener Tempo aufzunehmen, die Chancen gegen die zweitbeste Abwehr der Liga wurden seltener. Auch das Streich-Team kombinierte nun ein ums andere Mal gefällig, allerdings fehlten in Strafraumnähe die Ideen. Einzig Roland Sallai (31.) prüfte Manuel Neuer vor der Pause, aber auch dessen Gegenüber Mark Flekken musste nur noch bei einem harmlosen Fernschuss von Coman (45.) eingreifen.
Nach dem Wechsel agierte der Spitzenreiter bei dichter werdendem Flockenwirbel wieder etwas zielstrebiger. Müller (50.) verstolperte sich nach einem Traumpass von Coman allein vor dem Tor, dann köpfte Goretzka einen Kimmich-Freistoß ein. Die Bayern-Offensive war nun kaum zu greifen, doch Flekken rettete mit einer Glanzparade gegen Coman (60.).
Freiburg brachte Edeljoker Petersen einen Tag nach seiner Vertragsverlängerung, der traf 17 Sekunden später mit seinem ersten Ballkontakt ins lange Eck. Gleiches gelang dann auch dem eingewechselten Gnabry nach Fehler des mit Bayern in Verbindung gebrachten Nationalspielers Nico Schlotterbeck. Coman machte alles klar.
E.Schneyder--NZN