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Mit dem Finale und dem Spiel um Bronze steigen am Sonntag in der Kölner Lanxess Arena die beiden letzten Partien der Handball-EM in Deutschland. Im Endspiel nimmt ein ganz Großer Abschied von der EM-Bühne, im Spiel um Rang drei geht es für beide Teams um mehr als "nur" die ersehnte Medaille.
Spiel um Platz drei, Deutschland gegen Schweden, 15.00 Uhr bei ARD und Dyn:
Hier die verpasste Wiederholung des goldenen Wintermärchens von 2016, dort der geplatzte Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung. Das Spiel um Platz drei zwischen Deutschland und Schweden kommt auf den ersten Blick wie ein Trauerspiel daher. Das stimmt aber nicht, denn für beide Mannschaften gibt es mehr zu gewinnen als "nur" eine Medaille.
"Das wäre ein Riesending für die Mannschaft. Dann hätten wir auch die Olympia-Quali geschafft", sagte Bundestrainer Alfred Gislason mit Blick auf das Platzierungsspiel gegen den entthronten Europameister, der mit einem Sieg ebenfalls das Ticket für die Sommerspiele in Paris lösen kann. "Das Turnier mit einer Bronzemedaille abzuschließen, wäre großartig", sagte Gislason.
Die Halbfinal-Niederlage hakte die deutsche Mannschaft im Laufe des Samstags ab. Voller Fokus auf Schweden. Für Andreas Wolff ist es an "an der Zeit, so eine Mannschaft mal wieder zu schlagen", sagte der Torhüter: "Ich freue ich mich auf ein intensives Match gegen eine absolute Weltklasse-Mannschaft."
Die Schweden, das machte Andreas Palicka deutlich, gehen trotz des extrem bitteren Last-Second-Aus gegen Olympiasieger Frankreich hochmotiviert in die Partie. "Ich mache mir keine Sorgen, was unsere Einstellung angeht. Wir werden bereit sein und alles dafür tun, dass wir gewinnen", sagte der schwedische Schlussmann.
Finale, Frankreich gegen Dänemark, 17.45 Uhr bei ARD und Dyn:
Weltmeister gegen Olympiasieger, Superstars hüben wie drüben, dazu 20.000 in der Lanxess Arena: Zum Abschluss der EM in Deutschland wartet ein echtes Spektakel auf die Handball-Fans. Vor der Partie zwischen WM-Champion Dänemark und Rekordweltmeister Frankreich einen klaren Favoriten auszumachen, ist kaum möglich.
"Ich freue mich riesig auf das Finale und hoffe, dass die 20.000 Zuschauer für uns sein werden. Wir wollen hier Europameister werden, aber dafür müssen wir gegen die Franzosen auf dem absoluten Toplevel spielen", sagte Dänemarks Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin vor der Neuauflage des WM-Finals aus dem Vorjahr.
In Stockholm hatten im vergangenen Jahr die Dänen die Nase vorn. Bei einer Europameisterschaft kämpft die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen allerdings mit einer Durststrecke, seit 2012 haben die von Erfolg besessenen Nordeuropäer nicht mehr den EM-Thron erklommen. Das soll sich in Köln nun ändern.
Die Franzosen haben freilich etwas dagegen, insbesondere einer: Nikola Karabatic. Der Superstar bestreitet in Deutschland seine letzte und elfte (!) EM und will seine Abschiedstour mit dem vierten EM-Titel seiner glorreichen Karriere krönen. "Wir haben unsere Chance, aber wir müssen auf unserem besten Niveau, kollektiv und individuell sein, um vielleicht gegen Dänemark zu gewinnen", sagte der 39-Jährige.
A.Senn--NZN