Goldpreis
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Mehrkämpfer Leo Neugebauer hat seine Medaillenambitionen für die Olympischen Sommerspiele in Paris untermauert, den nächsten deutschen Rekord aber knapp verfehlt. Der 23-Jährige war beim New Mexico Collegiate Classic in Albuquerque unter dem Hallendach lange auf bestem Wege, die deutsche Siebenkampfbestmarke von Frank Busemann aus dem Jahr 2002 (6291 Punkte) zu knacken - in den letzten beiden Disziplinen zeigte er aber Schwächen und erreichte letztlich 6219 Punkte.
Neugebauer startete am Freitag fulminant, in 6,96 Sekunden stellte er über 60 Meter eine persönliche Bestzeit auf. Auch im Weitsprung (7,75 m), Kugelstoßen (16,77 m), Hochsprung (2,05 m) sowie auch am Samstag über 60 Meter Hürden (8,25 Sekunden) präsentierte sich Neugebauer in guter Verfassung.
In den Stabhochsprung stieg der WM-Fünfte von Budapest dann gewohnt spät ein, blieb mit 4,80 m aber dann ganze 41 Zentimeter unter seiner Bestleistung. Über die abschließenden 1000 m benötigte er 2:46,10 Minuten - etwa zweieinhalb Sekunden mehr als bei seinem Hausrekord. Die Marke des Atlanta-Olympiazweiten Busemann hat damit auch nach 22 Jahren noch Bestand.
Erst im vergangenen Juni hatte Neugebauer, der an der University of Texas studiert und in Deutschland für den VfB Stuttgart startet, den 39 Jahre alten deutschen Zehnkampf-Rekord von Jürgen Hingsen verbessert und sich zum Hoffnungsträger der kriselnden deutschen Leichtathletik aufgeschwungen.
2024 sei "eine Medaille fällig", hatte Neugebauer kürzlich erst bei leichtathletik.de gesagt: "Darauf versuche ich hinzuarbeiten." Er halte auch die magische Marke von 9000 Punkten für möglich. Der Weltrekord des Franzosen Kevin Mayer aus dem Jahr 2018 steht bei 9126 Punkten.
"Es ist vor allem eine Frage der Konstanz", sagte Neugebauer, der im Vorjahr seine Bestleistung auf 8836 Zähler verbesserte, außerdem müsse er "eben in jeder Disziplin noch ein bisschen mehr rausholen. Dann sind die 9000 Punkte machbar." Bisher haben nur vier Zehnkämpfer diese Marke geknackt.
Y.Keller--NZN