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Der Prozess gegen den brasilianischen Fußball-Star Dani Alves hat begonnen. Der 40-Jährige, dem wegen Vergewaltigungsvorwürfen eine lange Haftstrafe droht, wurde von der Polizei am Montagmorgen vom Brians-2-Gefängnis in Barcelona zum Gericht gefahren. Das Urteil wird bereits am Mittwoch erwartet.
Die Anklage fordert neun Jahre Haft und zehn weitere auf Bewährung. Überdies soll Alves der geschädigten jungen Frau 150.000 Euro bezahlen. Gehört werden 28 geladene Zeugen, die dazu beitragen sollen, den Vorfall aus der Nacht zum 31. Dezember 2022 aufzuklären. Alves hat seitdem seine Version der Geschehnisse mehrfach verändert.
In jener Nacht hielt sich der heute 40-Jährige im Sutton, einem luxuriösen Nachtklub in Kataloniens Metropole, auf. Dabei soll er mit einer Unbekannten zunächst getanzt, sie mit in den Exklusivbereich genommen haben und anschließend mit ihr auf den separaten Toiletten verschwunden sein. Dort soll sich Alves am Opfer sexuell vergriffen haben, es soll zum sexuellen Missbrauch gekommen sein.
Die Frau, deren Identität bis heute geheim gehalten wird, erstattete nach einem ersten Schock Anzeige. Am 20. Januar 2023 erschien Alves zur Anhörung bei der Polizei und sitzt seitdem hinter Gittern. In den über zwölf Monaten Haft wandelte sich seine Version "kenne ich nicht" über "sie wollte es auch" bis zu "ich hatte getrunken, war von Sinnen". Es geht klar um Haftreduzierung.
Die Beweise - Kamerabilder, Samenspuren - sind da. Das momentane Szenario in Spanien spricht gegen Milde für Alves, denn auch dem Ex-Verbandschef Luis Rubiales droht nach der Kuss-Attacke auf Jennifer Hermoso nach dem WM-Triumph in Australien ein juristisches Nachspiel.
Auf der iberischen Halbinsel heißt es seit Mai 2022 "Solo Si es Si" - Nur ein Ja ist ein Ja. Der Kernsatz des neuen Gesetzes bedeutet, nur ein klares Ja beider Seiten legalisiert sexuellen Kontakt, alles andere ist Vergewaltigung.
E.Schneyder--NZN