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Eine Trainerdebatte wollte niemand beim FC Bayern aufkommen lassen. "Da ändert sich gar nichts", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und meinte die Situation von Thomas Tuchel nach dem erschütternden 0:3 (0:1) bei Bayer Leverkusen. "Da braucht man nicht schießen", sagte zudem Routinier Thomas Müller, der Coach solle nun nicht zur Zielscheibe werden.
Für dieses so wichtige Topspiel hatte Tuchel die Grundordnung der Bayern geändert, eine Dreier-Abwehr aufs Feld geschickt, wollte den Gegner überraschen - wurde dann aber selbst von seinem Gegenüber Xabi Alonso auf dem falschen Fuß erwischt. Der Spanier schickte unerwartetes Personal ins Rennen, und das Coaching-Duell ging ziemlich klar an ihn.
Er übernehme "die Verantwortung für die Taktik", sagte Tuchel später, "wir werden aber nie beweisen können, was mit einer anderen Taktik passiert wäre." Und nicht nur Müller nahm eher die Mannschaft in die Pflicht. "Wenn das, was mir fehlt im Training da ist und der Trainer spricht diese Lücken an, dann müssen wir auch mal die Spieler anpacken", sagte er bei Sky: "Es waren genügend Spieler von internationalem Format dabei und da braucht man nicht die Schuld beim Trainer zu suchen."
Auch Joshua Kimmich, wie Müller zunächst nur auf der Bank, hat ein grundsätzliches Problem ausgemacht. Im Training laufe alles nach Wunsch, doch "generell ist im Spiel wenig zu sehen von Spielfreude, Kreativität, Leichtigkeit, Freiheit. Wir haben echte Probleme damit, uns Chancen zu erarbeiten."
Eine "Verkopftheit im Spiel mit dem Ball" nannte es Müller, es fehle die Selbstverständlichkeit: "Wir spielen da von A nach B, von B nach C - und keiner hat die Freiheit, einfach zu zocken." Das habe er dafür beim Gegner gesehen, die Leverkusener "zocken einfach, die spielen Fußball".
Das eigentlich doch bayerische Selbstverständis, das "Mia san mia", also nur auf der anderen Seite - für die Münchner ist das im Titelrennen die wohl schlechteste Nachricht. Schlechter noch als die nun fünf Punkte Rückstand.
T.L.Marti--NZN