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Die ambitionierten deutschen Tischtennis-Männer haben auch ohne Timo Boll einen Start nach Maß in die Team-WM im südkoreanischen Busan hingelegt. Die Auswahl von Bundestrainer Jörg Roßkopf machte am Freitag im ersten Gruppenspiel beim 3:0 gegen die USA kurzen Prozess. Rekordeuropameister Boll fehlte wegen einer Entzündung der Regenbogenhaut im rechten Auge. Der Deutsche Tischtennis-Bund hofft aber, dass der 42-Jährige nachreisen kann.
Patrick Franziska, Europameister Dang Qiu und der Olympia-Dritte Dimitrij Ovtcharov gaben in ihren Partien keinen Satz ab. Franziska setzte sich zu Beginn mit 3:0 gegen Jishan Liang durch, Qiu und Ovtcharov besiegten anschließend Nikhil Kumar und Nandan Naresh in ihren Einzeln mit dem selben Ergebnis. Am Samstag (12.00 Uhr/Dyn) trifft das deutsche Team im zweiten Spiel der Gruppe 2 auf Saudi-Arabien.
Dass Boll dann schon wieder an der Platte stehen kann, ist unwahrscheinlich. Der Topstar hat sich am Freitag noch am Auge behandeln lassen. Der DTTB habe aber dennoch "täglich die Hoffnung", dass Boll nachkommt, sagte Sportdirektor Richard Prause. Für Boll wäre es die 21. WM-Teilnahme, ein Titel als Krönung seiner Laufbahn blieb ihm bislang verwehrt.
Die deutsche Mannschaft sieht sich in Busan als ersten Herausforderer der Dauersieger aus China. Zuletzt waren Boll und Co. zweimal nacheinander und insgesamt fünfmal bei den vergangenen sechs Team-Weltmeisterschaften seit 2010 ins Finale gekommen, dort aber wie bei Olympia 2021 in Tokio jeweils den Chinesen unterlegen. Einen Titel holte Deutschland in der fast 100-jährigen Geschichte des Turniers noch nie.
Das erste Ziel würde die DTTB-Auswahl bereits mit dem Erreichen des Viertelfinals erreichen. Damit wäre die Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Sommer perfekt. Weitere Gegner in der Gruppenphase sind England und Kasachstan. Die bereits für Paris qualifizierten deutschen Frauen steigen am Mittag (12.00 Uhr/Dyn) gegen Polen ins Turnier ein.
A.Weber--NZN