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Feuerwerk, Tennisbälle und der nächste Beinahe-Abbruch: Nach der erneuten Verschärfung der Investoren-Debatte im deutschen Fußball hat gleich der Start des Bundesliga-Wochenendes die nächsten Fan-Proteste gebracht. Das Zweitligaspiel zwischen Hannover 96 und der SpVgg Greuther Fürth stand am Freitagabend in der zweiten Hälfte beim Stand von 0:1 unmittelbar vor dem Abbruch, Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) unternahm einen dritten und letzten Versuch zur Spielfortsetzung - und die Fans hatten ein Einsehen.
Zuvor hatte Ittrich sich an den Stufenplan gehalten und diesen recht schnell abgearbeitet. Gut 25 Minuten vergingen zwischen dem ersten Tennisball auf dem Rasen (52.) und der letztlich erfolgreichen Fortsetzung. Zwischenzeitlich hatte Ittrich die Profis einmal in die Katakomben geschickt, vor dem letzten Versuch erfolgte eine Ansage des Stadionsprechers.
Der Standort Hannover hat in den Streitigkeiten mittlerweile eine Schlüsselrolle inne. Martin Kind, Geschäftsführer der Profiabteilung des Klubs, steht wegen seiner Rolle bei der Abstimmung über den von der DFL geplanten Investoren-Einstieg im Fokus. Er soll entgegen der Anweisung des Stammvereins mit Ja gestimmt haben, ohne diese Stimme wäre der Deal gescheitert.
Am vergangenen Freitag hatten Fans aus Hannover während des Auswärtsspiels beim Hamburger SV (4:3) dann auch ein Banner mit Kinds Konterfei in einem Fadenkreuz gezeigt. Kind erstattete daraufhin Anzeige. Derartige persönliche Angriffe waren am Freitag nicht zu beobachten.
Im Duell zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Magdeburg ergaben sich indes ungewöhnliche Abläufe. Beim Stand von 2:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde das Spiel gestoppt. Die Fans in der Berliner Ostkurve warfen Tennisbälle, als Magdeburg einen Eckball ausführen sollte. Schiedsrichter Florian Exner (Münster) wartete etwa fünf Minuten ab, führte beide Mannschaften nach Gesprächen mit den Kapitänen in die Kabine - und entschied, die Halbzeitpause vorzuziehen. Das Spiel wurde anschließend mit dem Eckball fortgesetzt, nach vier Minuten "Nachspielzeit" wurden dann die Seiten gewechselt. Wenig später war das Spiel noch einmal kürzer unterbrochen, weil auf der Tribüne ein ausgiebiges Feuerwerk gezündet wurde.
Schien im Streit zwischen DFL und Fans am vergangenen Wochenende zunächst eine Pattsituation erreicht, entwickelte sich unter der Woche eine neue Dynamik. Neben den Fans fordern nun auch einige Klubs eine erneute Abstimmung, um Rechtssicherheit herzustellen.
D.Graf--NZN