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Trainer Alexander Zorniger von der SpVgg Greuther Fürth sieht nach erneut langwierigen Unterbrechungen wegen der Fan-Proteste die Zeit für einen Spielabbruch gekommen. "Ich warte darauf, dass mir das mal jemand erklärt", sagte er am Sky-Mikrofon nach dem 1:2 (1:0) seiner Mannschaft in der 2. Bundesliga bei Hannover 96: "Wenn der Schiedsrichter und die Vereine so am Nasenring durch die Arena gezogen werden - was ist denn dann, wenn wir wirklich mal abbrechen?"
Das Spiel in Hannover stand nach einer 25-minütigen Unterbrechung kurz vor dem Abbruch, erst im dritten und letzten Versuch flogen von den Tribünen keine Tennisbälle mehr auf den Platz. Auf diese Weise protestieren die Fans seit Wochen gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL).
"Das geht so nicht weiter, es hat sich ja auch nichts getan", sagte Zorniger, der grundsätzlich verstehen kann, warum der Spielabbruch bislang nicht umgesetzt wurde: "Jeder hat Schiss, kein Schiedsrichter will natürlich der erste sein, der das macht. Aber man muss doch gewährleisten, dass das Spiel unter regulären Bedingungen stattfindet."
Zornigers Team hatte das Spiel nach der Unterbrechung trotz einer Führung noch aus der Hand gegeben. "Es ist vollkommen unmöglich, da den Fokus aufrechtzuerhalten, es gehen so viele Dinge durch die Köpfe, die nichts mehr mit Fußball zu tun haben", sagte Zorniger, der die Rolle der Fans kritisch sieht: "Sie werden als Herz des Spiels bezeichnet, das sind sie nicht, das sind die Spieler. Ohne die kann kein Fußball stattfinden. Die Fans sind vielleicht die Seele des Spiels, aber das Herz sind die Spieler."
Schiedsrichter Patrick Ittrich unterstrich später, dass das Spiel "sehr nah" an einem Abbruch war, "ich bin sehr froh, dass wir es zuende gebracht haben, denn du willst das ja nicht." Ohnehin sei am Ende "immer irgendjemand nicht zufrieden, ob wir abbrechen oder nicht", sagte er bei Sky: "Und irgendwann bin ich auch das mal leid." Alle Parteien müssten schnell an einen Tisch, "und dann muss die Kuh vom Eis."
O.Krasniqi--NZN