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Christian Keller, Geschäftsführer des Bundesligisten 1. FC Köln, hat mit eindringlichen Worten auf die Tragweite der Entscheidung in der Investorenfrage bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) hingewiesen. "Wir reden beim angestrebten Private-Equity-Deal von einer der relevantesten Entscheidungen seit Einführung der Bundesliga", sagte Keller im Interview mit dem Portal Geissblog.
"Von den heutigen Entscheidungsträgern wird in 20 Jahren – so lange soll der Deal laufen – aber kaum noch einer da sein. Umso größer ist unser aller Verantwortung, etwas so Weitreichendes auf eine breite Basis zu stellen", betonte der 47-Jährige.
Seit Wochen protestieren viele Fans der 36 Klubs aus den Bundesligen gegen den Einstieg eines Investors bei der DFL. Daher forderte Keller, dass alle Vereine "ihren Mitgliedern und Fans offen darlegen, wie sie gestimmt haben und diese Entscheidung erklären". Dies ist bei Hannover 96 bislang nicht der Fall. Martin Kind, Geschäftsführer des Zweitligisten, schweigt über sein Abstimmungsverhalten, die Spitze des Stammvereins, Hannover 96 e.V., hatte Kind aufgetragen, mit Nein zu stimmen. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass er sich der Weisung widersetzte.
Keller stellte klar, dass ein möglicher Investorendeal "zum einen rechtlich sauber" und "zum anderen von einer breiten Akzeptanz getragen" sein müsse. "Zu dieser breiten Akzeptanz gehört auch, dass Nicht-Befürworter, wie beispielsweise wir beim 1. FC Köln, den Deal mittragen, wenn eine mit ihrer jeweiligen Basis abgestimmte Mehrheit der Klubs ihn haben möchte. So funktioniert Demokratie", sagte er.
Der FC plant, einen Antrag einzureichen, damit die Klubs "das DFL-Präsidium vom Abschlussmandat befreien, das sie ihm gegeben haben". Mit der Folge: "Nach erfolgter Verhandlung durch das Präsidium sollen die Klubs selbst über den Abschluss des Deals entscheiden."
Keller ist überzeugt, dass nur ein transparentes Votum Akzeptanz finden wird. "Die aktuelle Gemengelage im Kontext des Private-Equity-Deals und der Umgang damit können für die Zukunft des deutschen Profifußballs nicht förderlich beziehungsweise richtig sein", sagte er.
Die zahlreichen Fanproteste sorgen immer wieder für lange Unterbrechungen und bringen Spieler mitunter aus dem Rhythmus: "Die Integrität des sportlichen Wettbewerbs muss geschützt bleiben. Das bildet genauso eine rote Linie wie der Verzicht auf jedwede Diskriminierung. Zu Spielabbrüchen darf es nicht kommen."
E.Schneyder--NZN