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Bo Svensson war verärgert. Verständlicherweise. Doch für die krasse Fehlentscheidung, die beim 1:2 (0:1) von Mainz 05 beim FC Augsburg zu einem frühen Foulelfmeter für die Gastgeber geführt hatte (11.), machte der Trainer nicht den Schiedsrichter verantwortlich. Wofür, entrüstete sich Svensson vielmehr, sei denn überhaupt der Kölner Keller da, wenn er sich derlei Szenen "ewig" ansehen könne und trotzdem falsch entscheide.
Ausbaden musste die offenkundige Tatenlosigkeit von VAR Tobias Stieler, die Jeffrey Gouweleew zum Augsburger 1:0 nutzte, dessen unglücklicher Kollege Matthias Jöllenbeck. Der Schiedsrichter aus Freiburg stellte sich nach dem Spiel freilich umgehend bei Sky - und redete erst gar nicht um den heißen Brei herum: Er habe die Situation live gesehen und dann in der Halbzeit, "das waren zwei Welten" - und somit "ein klarer Fehler, ja".
Tatsächlich hatte der Mainzer Torhüter Robin Zentner einen Rückpass nicht sauber verarbeitet. Der Ball prallte ihm weiter weg von seinem Fuß als geplant, der Augsburger Florian Niederlechner ging dazwischen - und dann auch zu Boden. Allerdings berührte Zentner den Angreifer erst dann leicht, nachdem dieser bereits den Ball gespielt hatte. "Es ist kein Elfmeter", sagte auch Niederlechner, betonte aber zudem zu Recht: "Es war keine Schwalbe."
Jöllenbeck nahm die Fehlentscheidung ehrenhaft "auf meine Kappe" und Stieler sogar ein wenig in Schutz, weil "ich vielleicht die Wahrnehmung auf dem Platz nicht sauber genug beschrieben habe". Der 35 Jahre alte Arzt aus dem Breisgau machte aber auch deutlich: "Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich dann korrigiert werde. Egal, was ich sage." So aber blieb ihm erst mal nur, sich bei Svensson zu entschuldigen.
E.Leuenberger--NZN