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Rekord-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) steuert bei der Zweier-WM in Winterberg auf seinen nächsten Titel zu. Nach den ersten beiden von vier Läufen führt der 33-Jährige das Feld vor Europameister Adam Ammour (Oberhof) an. Titelverteidiger Johannes Lochner (Stuttgart) folgt in Lauerstellung auf Rang drei. Im Monobob ist Europameisterin Lisa Buckwitz (Oberhof) zur WM-Halbzeit als Führende auf Titel-Kurs und hat ihr erstes WM-Gold im Visier.
Friedrich und Anschieber Alexander Schüller (Halle) setzten auch dank hervorragender Startzeiten ein klares Statement und verbesserten ihren eigenen Bahnrekord erst um zwölf und dann noch einmal um weitere 13 Hundertstelsekunden. Der 22 Jahre alte Shootingstar Ammour, der Friedrich als jüngsten Zweier-Weltmeister der Geschichte ablösen könnte, hielt als einziger annähernd mit. Ihm und seinem Bruder Issam (Frankfurt) fehlen 0,22 Sekunden auf den 14-maligen WM-Gold-Gewinner.
Lochner (+0,52) erwischte dagegen keinen guten Tag und muss mit Anschieber Georg Fleischhauer (Potsdam) am Sonntag (ab 13.15 Uhr) zunächst seinen Bronzerang gegen den Vierer-Vizeweltmeister Brad Hall (Großbritannien, +0,79) und den US-Amerikaner Frank del Duca (+0,85) verteidigen.
Lochner, der Friedrichs Dominanz in der laufenden Weltcupsaison bereits mehrfach durchbrach, ging nach seinem schweren Sturz beim Weltcup-Training in Altenberg mit Nackenproblemen in die WM-Woche, meldete sich aber rechtzeitig fit.
Bei teils starkem Schneefall und schlechten Sichtverhältnissen hatte zuvor Ex-Anschieberin Buckwitz die noch vergleichsweise guten Verhältnisse zu Beginn genutzt und das Mono-Rennen mit Bahnrekord eröffnet - obwohl ihr in der Ausfahrt von Kurve neun, ebenso wie Nolte unmittelbar danach, ein Fehler unterlief und der Bob fast kippte. Auch deshalb zeigte sich Buckwitz nicht vollends zufrieden. "Da ist noch was drin", erklärte sie am ARD-Mikrofon, "zwei durchwachsene Läufe" sei sie gefahren.
Ähnlich fiel auch das Fazit von Titelverteidigerin Laura Nolte (+0,18) aus, die auf ihrer Heimbahn auf Platz vier noch etwas hinter den Erwartungen blieb. "Ich bin nicht so zufrieden, habe am Start sehr viel liegen lassen", sagte Nolte, der Adduktorenprobleme zu schaffen machten: "Das müssen wir in den Griff kriegen für morgen. Die Medaille ist in Reichweite."
Als größte Konkurrenz im Kampf um die Medaillen am Sonntag ab 9.15 Uhr brachten sich hinter Buckwitz die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor (+0,09) und die Gesamtweltcup-Dritte Bree Walker (Australien/+0,11) in Stellung. Kim Kalicki (Wiesbaden, +0,67), trotz eines Meniskusrisses und Rückenproblemen als dritte Deutsche am Start, belegt Rang zwölf.
R.Bernasconi--NZN