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Für Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus holen Vizemeister Borussia Dortmund in der laufenden Saison Sünden der Vergangenheit ein. "Die Mannschaft", kommentierte der 62-Jährige die erste Pleite des Jahres für den BVB (2:3 gegen die TSG Hoffenheim) in seiner neuen Sky-Kolumne, "ist verunsichert. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Anscheinend trägt sie einen Virus in sich."
Eine Ursache dafür, dass der Champions-League-Aspirant "fußballerisch weit unter den Erwartungen performt, die man an diese Mannschaft stellen darf", sieht Matthäus offenkundig in mangelnder Absprache von Sportdirektor Sebastian Kehl mit Trainer Edin Terzic über die Zusammenstellung des Kaders: "Vielleicht hätte Terzic gerne den einen oder anderen Spieler mehr gehabt. Wichtig ist, dass einer im Verein, der Fußball-Fachkenntnisse hat, sich mit dem Trainer abstimmt, auf welchen Positionen und auf welche Art und Weise man sich verstärkt. Und das hat bei Dortmund in den letzten eineinhalb Jahren nicht funktioniert."
Im beschriebenen Zeitraum hätte der Kapitän der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1990 bei den Westfalen auch längst eine Aufarbeitung sämtlicher aufgetretener Schwierigkeiten erwartet. "Man muss die Steine nicht erst umdrehen, wenn es nicht mehr anders geht. Warum dreht man sie nicht vorher um, wenn die Leistung nicht stimmt?"
Als weiteren Ratschlag für Kaderplanung zur neuen Saison empfahl Matthäus der BVB-Führung die Trennung von den Altstars Mats Hummels und Marco Reus - trotz aller Verdienste. Die Verträge beider Routiniers laufen am Saisonende aus.
"Man sollte zukunftsorientiert handeln und einen großen Schnitt vornehmen. Danach dürften Mats Hummels und Marco Reus keine Rolle mehr spielen. Wenn ich einen Umbruch mache, dann muss ich ihn komplett machen und darf auf die Gefühlswelt keine Rücksicht nehmen", begründete Matthäus seine Meinung.
M.Hug--NZN