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Auf dem Weg zu einem Sportfördergesetz und der daraus resultierenden Gründung einer unabhängigen Sportagentur ist der nächste Schritt gemacht. Der Referentenentwurf des Bundesinnenministeriums (BMI) geht am Freitag in die Ressort-Abstimmung, der Entwurf liegt dem SID aus Regierungskreisen vor. Mit dem geplanten Sportfördergesetz soll dem Medaillenschwund in den olympischen (Sommer-)Sportarten auf Sicht entgegengewirkt werden.
Zentraler Bestandteil des geplanten Gesetzes ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur, die über die Verteilung der Fördergelder entscheiden soll. Sie soll als Stiftung gegründet werden, "eigenständig und fachlich unabhängig" agieren und aus drei Organen bestehen: Dem Stiftungsrat, in dem der Bund die Stimmenhoheit hat, dem zweiköpfigen Vorstand und dem Sportfachbeirat, in dem er Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Stimmenmehrheit hält. Auch die Länder sollen im Stiftungsrat und Sportfachbeirat vertreten sein.
Der Bund sieht laut Gesetzesentwurf Handlungsbedarf, da "die bestehenden Rahmenbedingungen im deutschen Spitzensport keine ausreichende Grundlage für zukünftige Erfolge auf Spitzeinniveau" darstellen. Sportliche Zielstellungen sind Top-5-Platzierungen bei Olympischen Sommerspielen und Top-3-Platzierungen bei Olympischen Winterspielen. Die Sportagentur soll als zentraler Ansprechpartner fungieren, zudem soll das Potenzialanalysesystem PotAS weiterentwickelt und in die Sportagentur integriert werden.
Wenige Monate vor den Olympischen Spielen in Paris präsentiert sich der deutsche Sport vor allem in den Sommer-Sportarten in der Krise. Während die Basketballer im vergangenen Herbst sensationell den WM-Titel gewonnen hatten, schwächelten etwa die Leichtathleten und Ruderer bei ihren Titelkämpfen. Die deutschen Handballer verpassten bei der Heim-EM eine Medaille.
L.Zimmermann--NZN