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Vor vier Monaten sorgte Marie-Louise Eta als erste Co-Trainerin eines Männer-Bundesligisten für große Aufmerksamkeit, in Zukunft wünscht sie sich bei diesem Thema mehr Normalität. Diese "Sonderrolle an sich" habe sie nie gewollt, berichtete die 32-Jährige, die seit Mitte November bei Union Berlin an der Seitenlinie steht, im Gespräch mit der Berliner Morgenpost: "Dementsprechend würde ich mir wünschen, dass es für die, die nach mir kommen, ein bisschen normaler ist."
Dennoch nehme sie "diese Rolle natürlich sehr gerne an", betonte Eta: "Und es freut mich auch, wenn man andere Frauen und Mädchen inspirieren oder auch motivieren kann, vielleicht den gleichen Weg zu gehen." Nach dem Ende der Ära Urs Fischer hatte die frühere deutsche Meisterin und Champions-League-Siegerin an der Seite von Interimstrainer Marco Grote die Mannschaft betreut und unterstützt vorerst auch Nenad Bjelica als Assistenztrainerin.
Noch ist Eta damit zufrieden, schließt aber eine leitende Funktion in Zukunft nicht aus. "Aktuell bin ich froh, dass ich hier Teil dieses Teams sein darf", sagte sie: "Ich kann mir auch gut vorstellen, irgendwann in Zukunft Cheftrainerin zu sein und dass es auch auf diesem Level möglich ist, dass eine Frau als Cheftrainerin an der Seitenlinie steht. Aber aktuell spielt das für mich keine Rolle."
Die hohe Aufmerksamkeit, die ihre Position als erste Co-Trainerin mit sich bringe, verstehe sie natürlich, erklärte Eta. Generell wolle aber auch sie, dass es "selbstverständlich ist, dass nicht auf einmal 20 Kameras vor einem stehen, so wie es bei mir im ersten Spiel kurz vor Anpfiff der Fall gewesen ist. Es wäre schön, wenn es irgendwann normaler wird."
In der Mannschaft von Union sei von Beginn an "eine totale Offenheit" und "der Respekt" dagewesen, erklärte Eta, die zuvor bei der U19 tätig gewesen war: "Ich hatte es mir am Anfang ein bisschen schwieriger vorgestellt. Aber das war echt schön, wie die Jungs mich aufgenommen haben."
N.Zaugg--NZN