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Lothar Matthäus sieht bei der neuformierten deutschen Fußball-Nationalmannschaft Parallelen zur Generation der Weltmeister von 1990. Bundestrainer Julian Nagelsmann habe bei seiner jüngsten Kader-Nominierung "eine Aufbruchstimmung eingeleitet", schrieb der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne: "Ein Trainer muss viele Kriterien einfließen lassen, das hat Franz Beckenbauer vor der WM 1990 auch so gemacht. Damals waren Spieler dabei, die vielleicht nicht die besten waren, die aber vom Charakter her am besten ins Team gepasst haben."
Das treffe aktuell auf Profis wie Chris Führich, Deniz Undav, Waldemar Anton oder Maximilian Mittelstädt (alle VfB Stuttgart) zu. "Diese Spieler brennen und geben Gas, um ihre Einsatzminuten zu bekommen, und das vielleicht noch etwas mehr als Spieler, die zehn Jahre lang dabei waren", meinte Matthäus: "Ich glaube, dies ist ein wichtiges Kriterium, das Nagelsmann mit einbezogen hat."
Grundsätzlich ist Matthäus vor der Heim-EM im Sommer nicht bange. "Wir haben Jahrhundert-Talente wie Musiala und Wirtz, aus der jüngeren Garde noch Havertz, dazu Spieler im besten Fußballeralter wie Sane, Kimmich, Tah und Rüdiger, und wir haben sehr erfahrene Leute wie Kroos, Gündogan, Müller und Neuer", schrieb er: "Wenn man bedenkt, in welchen Vereinen sie spielen und welche Erfolge sie vorzuweisen haben - was will man da noch mehr?"
Deshalb sollte man "nicht nur immer über die Stärken der anderen reden, sondern an unsere Stärken denken". Die Franzosen um Superstar Kylian Mbappe etwa sollten im Länderspiel am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) in Lyon "erst einmal schauen, dass sie Musiala und Wirtz oder die Pässe von Kroos und Gündogan in den Griff bekommen".
W.Odermatt--NZN