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Der Deutsche Fußball-Bund hat die laute Kritik an seinem Ausrüsterwechsel erneut zurückgewiesen und spricht von einer wirtschaftlich geradezu alternativlosen Entscheidung. Die Angebote von Nike und adidas hätten so weit auseinander gelegen, "dass wir faktisch keine Wahl hatten", sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald der Wirtschaftszeitschrift Capital.
"Um es in der Wirtschaftssprache zu formulieren: Das Angebot von adidas war am Ende nicht wettbewerbsfähig. Der Unterschied zwischen den Bietern war erheblich", sagte Grunwald: "Wegen einer Differenz von zwei Millionen Euro pro Jahr hätte der DFB adidas nicht verlassen." Genaue Summen könne er weder bestätigen noch dementieren.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte den Deal öffentlich kritisiert und fehlenden "Standortpatriotismus" bemängelt. Grunwald betonte nun, dass der DFB erstmals "ein transparentes Ausschreibungsverfahren für den Ausrüstervertrag durchgeführt" habe: "Ich sage in aller Deutlichkeit: Wenn wir bei den Angeboten, wie sie auf dem Tisch lagen, den Zuschlag an adidas gegeben und dies mit Argumenten wie der langen Partnerschaft, Vertrauen und Treue begründet hätten, dann hätte ich wahrscheinlich schon heute die Staatsanwaltschaft im Haus gehabt. Selbst wenn der DFB adidas unbedingt hätte halten wollen – es wäre auf der Grundlage der vorliegenden Angebote nicht gegangen. Hier erwarte ich auch von einem Bundeswirtschaftsminister, dass er so etwas weiß."
Die Kritik bezeichnete Grunwald daher als "Kokolores. Die Steuerbehörden haben dem DFB für frühere Jahre die Gemeinnützigkeit aberkannt, weil sie uns Gemauschel vorwerfen. Daraufhin machen wir jetzt ein transparentes Verfahren. Und dann fordert die Politik allen Ernstes, dass wir das beste wirtschaftliche Angebot auslassen, weil uns das Ergebnis der Ausschreibung nicht passt."
Auch Andreas Rettig äußerte am Freitag sein Unverständnis über die Kritik. "Ich habe mich schon gewundert, dass sich Politiker so weit aus dem Fenster lehnen, ohne die Zahlen zu kennen, das ist eine neue Qualität", sagte der DFB-Geschäftsführer bei ProSieben MAXX: "Da hätte man das eine oder andere mal besser geschwiegen." Der DFB habe "Verantwortung für die Basis. Man darf uns nicht verübeln, dass wir in einer wirtschaftlichen Situation eine solche Entscheidung treffen."
G.Kuhn--NZN