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Schon bei "Major Tom" zündete die Stimmung, spätestens mit dem Treffer von Niclas Füllkrug hob die Fußball-Nation ab in Richtung Heim-EM - doch ausgerechnet dem Siegtorschützen fehlte etwas in Frankfurt: Ein Capo.
Deshalb wandte sich der Dortmunder über die Sozialen Medien noch in der Nacht nach dem 2:1 im Klassiker gegen die Niederlande mit einem "Vorschlag an alle Deutschen" an den Anhang. "Es hat Spaß gemacht und war schön, die eigenen Fans dabei zu haben", sagte er: "Man hat gemerkt, es entsteht eine Euphorie, die Leute sind anders drauf, wir wurden sehr positiv empfangen. Jetzt brauchen wir nur noch einen Vorsänger!"
Füllkrug erläuterte seinen Vorschlag so: "Man hat gemerkt, die Leute wollten uns anfeuern und uns unbedingt positive Gefühle auf den Platz geben, aber die sind nicht auf einen Nenner gekommen. Also brauchen wir eine kleine Gruppierung, die den Takt vorgibt für die EM."
Sogenannte Capos (seltener weibliche Capas) stimmen in den deutschen Stadien nach italienischem Vorbild seit fast 30 Jahren die Gesänge der Ultra-Gruppierungen an - der erste seiner Art trat passenderweise Ende der 1990er-Jahre in Frankfurt auf. In der Regel stehen die Vorsänger auf eigenen Vorrichtungen vor der jeweiligen Fankurve und haben ein Megafon oder Mikro in der Hand, um sich besser Gehör zu verschaffen. Mit dem kürzlich verstorbenen Kay Bernstein wurde 2022 ein früherer Capo bei Hertha BSC sogar zum Vereinspräsidenten gewählt.
Bei der DFB-Auswahl gibt es für gewöhnlich keine organisierte Unterstützung. Der Deutsche Fußball-Bund bereitet über seinen 2003 gegründeten "Fanclub Nationalmannschaft" bei Heimspielen allerdings immer wieder riesige Choreographien in Schwarz-Rot-Gold vor oder unterstützt die Fans bei Reisen zu Auswärtsspielen. Auch Ticketkäufe werden über den Fanclub mit mehr als 50.000 Mitgliedern abgewickelt.
Ch.Siegenthaler--NZN