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Ein Sieg gegen die Zweifel, ein Sieg für den Trainer: Declan Rice widmete den Viertelfinaleinzug der Engländer auch dem angezählten Gareth Southgate. "Wir haben zusammengehalten, wir würden alles dafür tun, diesen Manager zu schützen", sagte Mittelfeldspieler Rice nach dem mühevollen 2:1 n.V. bei der Fußball-EM über die Slowakei.
Southgate (53) hatte vor dem Spiel in Gelsenkirchen in der Kritik gestanden, am Samstag (18.00) gegen die Schweiz bekommt er in seinem 100. Spiel als Nationaltrainer die nächste Chance, die Fans von seinem Stil zu überzeugen. Die Mannschaft weiß Southgate hinter sich.
"Wir reden viel über das Team, das wir aufgebaut haben, seit Gareth hier ist. Natürlich wissen wir, dass wir uns verbessern können, aber was die Leute und andere Teams unterschätzen, ist unser Teamgeist", sagte Kapitän Harry Kane. Der Stürmerstar des FC Bayern hatte in der Verlängerung das Siegtor erzielt, vorher hatte Jude Bellingham tief in der Nachspielzeit England mit einem Fallrückzieher gerettet.
Southgate selbst war ziemlich erleichtert. "Ich hatte so ein Gefühl, dass das Spiel noch nicht vorbei ist, ich weiß, das klingt albern", sagte er im BBC Radio. Southgate zwang sich, den ausgelaugten Bellingham nicht auszuwechseln, obwohl er sah, wie sich der Superstar über den Platz schleppte und obwohl er wusste, dass sich die Fans einen weiteren Stürmer wünschten.
"15 Minuten vor Schluss fragt man sich, ob er noch stehen kann", sagte Southgate. Aber: "Er und Harry Kane sorgen für solche Momente, und deshalb ändert man nichts, auch wenn die Leute nach weiteren Wechseln schreien. Wir hatten genug Angreifer auf dem Feld."
Southgates Vertrag läuft nach der EM aus. Bei der EURO vor drei Jahren hatte er England ins Finale und damit so nah wie nie zuvor an den ersten Titel seit dem WM-Triumph 1966 geführt. 2018 waren die Three Lions mit ihm als Manager im Halbfinale der Weltmeisterschaft in Russland ausgeschieden.
D.Graf--NZN