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Piacenza - Turin (230,8 km)
Zwei Tage wurde geklettert, am Montag schlägt nun die Stunde der schnellsten Fahrer im Feld. Die dritte Etappe der 111. Tour de France ist mit 230,8 km die längste und bietet damit einen enormen Vorlauf vor dem erwarteten Sprint Royal.
Drei Bergwertungen der vierten Kategorie auf dem Weg von Piacenza nach Turin - das im Mai schon Schauplatz des Giro-Auftakts war - sind keine Hürde. Verkompliziert wird die Angelegenheit viel mehr durch die Streckenführung. Über mehrere Kilometer führt der Kurs im Finale über den Corso Unione Sovietica in Turin, nur um nach der Flamme Rouge zwei scharfe Linkskurven zu beinhalten.
Auch zwei Deutsche werden sich das Finale ganz genau angesehen haben. Phil Bauhaus träumt nach drei Top-3-Platzierungen im Vorjahr vom ersten Tour-Etappensieg. Pascal Ackermann musste Jahre auf sein Tour-Debüt warten und kann sich nun endlich auf der größten Bühne des Radsports beweisen. Top-Favorit in den Sprints ist aber ein anderer: Jasper Philipsen, im Vorjahr Gewinner des Grünen Trikots, gilt es zu schlagen. Immerhin: In Tim Merlier und Jonathan Milan sind zwei der derzeit besten Sprinter nicht am Start.
Piacenza, schrieb Leonardo da Vinci im Codex Atlanticus, sei "ein Ort der Durchreise" - so gesehen nehmen die Radprofis das Universalgenie beim Wort. Die Stadt ist das Tor zur Emilia-Romagna, liegt an den Ufern des Po und wird von den malerischen Hügeln und Bergen des Apennin umschlossen. Turin, 2006 Gastgeber der Olympischen Winterspiele, ist trotz des ersten Tour-Starts in Italien schon zum fünften Mal Etappenort. 1996 gewann Erik Zabel das zehnte Teilstück, das von Turin nach Gap in Frankreich führte. Ein gutes Omen für die deutschen Sprinter?
R.Schmid--NZN