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Domenico Tedesco verließ die Pressekonferenz tief enttäuscht, die Hände steckte er in die Taschen seiner dunklen Anzughose. "Man kann nicht gerade sagen, dass wir bei dieser EM Glück gehabt haben", sagte der deutsche Trainer nach dem Aus mit Belgien im Achtelfinale gegen Frankreich (0:1). Zu einer tieferen Analyse sah er sich noch nicht in der Lage: "Vielleicht in einigen Wochen."
Die Kritiker in der Heimat hatten da schon längst durchgeladen. "Ruhmlos ausgeschieden", kommentierte die Zeitung Het Laatste Nieuws und brachte umgehend zwei Experten in Stellung, die Tedesco die Schuld dafür zuwiesen. Het Nieuwsblad fragte: "Wäre die Vertragsverlängerung für Tedesco auch dann gekommen, wenn erst jetzt Gespräche geführt würden?" Im März hatte der Verband mit Tedesco bis zur WM 2026 verlängert.
Der frühere Schalke-Trainer musste an sich halten, um nicht ins Hadern abzudriften. "Wenn wir das Spiel gewinnen, ist alles top", sagte er auf die Frage nach der nominell offensiven, taktisch aber tatsächlich sehr defensiven Ausrichtung seiner Mannschaft in Düsseldorf. "Die Chancen dazu waren da." Sie beschränkten sich allerdings auf nur fünf Torschüsse in 90 Minuten, auch wenn, wie Tedesco korrekt feststellte, "einige eine hohe Qualität hatten".
Stattdessen, klagte Torhüter Koen Casteels, habe "ein Dreckstor" das Spiel entschieden. Jan Vertonghen hatte in der 85. Minute einen Schuss von Randal Kolo Muani mit dem Knie unhaltbar abgefälscht. "Es ist ein Jammer, dass der Ball so reingeht", sagte Kevin De Bruyne, der nach dem Spiel offen ließ, ob er seine Nationalmannschaftskarriere fortsetzen wird.
Tedesco wollte nur noch raus. "Wir sind so enttäuscht", sagte er, "es ist sehr schwierig für mich, ins Detail zu gehen. Wir müssen das Ergebnis akzeptieren."
W.Vogt--NZN