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Beifall von den Fans, Lob aus der Politik - und trotzdem waren Österreichs tragische Fußball-Helden nach dem bitteren EM-Aus noch lange untröstlich. "Für uns war klar, dass die Reise noch länger weitergeht und wir uns in unserem Quartier in Berlin auf die nächsten Spiele vorbereiten. Es ist vollkommen klar, dass im Moment eine Enttäuschung und eine Leere da ist", sagte Teamchef Ralf Rangnick nach der 1:2 (0:1)-Niederlage im Achtelfinale am Dienstag in Leipzig gegen die Türkei.
Während die Anhänger die Spieler im Leipziger Stadion trotz des Ausscheidens mit Sprechchören und Applaus feierten, meldete sich Bundeskanzler Karl Nehammer mit einfühlsamen Worten. "Erhobenen Hauptes verabschiedet sich unser Nationalteam von dieser EM. Danke für die großartigen Leistungen in diesem Turnier! Österreich ist stolz auf Euch!", schrieb der ÖVP-Politiker, der ebenfalls auf der Tribüne weilte, bei X.
Nachdem sein Team die erstmalige Viertelfinal-Teilnahme einer ÖFB-Elf verpasst hatte, war auch Rangnick bemüht, die positiven Errungenschaften des Turniers hervorzuheben. Schließlich war seiner Mannschaft in der Vorrunde dank einer attraktiven Spielweise der Gruppensieg vor Frankreich, den Niederlanden und Polen gelungen. "Es waren vier unterhaltsame Spiele", so der 66-Jährige: "Dagegen gab es andere Spiele, die ich im Fernsehen gesehen habe, wo ich Mühe hatte, mich wach zu halten."
Dies sei bei seinem Team jedoch nicht der Fall gewesen, dies müsse die Mannschaft mitnehmen. Zunächst in der Nations League, in der Österreich ab September auf Norwegen, Slowenien und Kasachstan trifft. Und ab März 2025 in der Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. "Wenn wir so spielen, wie wir jetzt diese vier Spiele gespielt haben, haben wir auch sehr gute Chancen, uns für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren", sagte Rangnick.
Fraglich ist jedoch, ob Routinier Marko Arnautovic dann noch dabei sein wird. Der 35-Jährige ließ nach dem Türkei-Spiel seine Zukunft im Nationalteam offen. "Es kann sein, dass es das letzte Spiel für mich war. Ich muss das erstmal verkraften und dann wird man sehen. Wenn man sehen würde, wie es in mir drinnen aussieht, würde man mich auch verstehen", sagte der Rekordnationalspieler der Österreicher bei ServusTV.
N.Fischer--NZN