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Der Kölner Boxer Nelvie Tiafack hat sein großes Ziel erreicht und darf sich bei den Olympischen Spielen in Paris über eine Medaille freuen. Der 25-Jährige besiegte in seinem Viertelfinale im Superschwergewicht (über 92 kg) am frühen Freitagabend den Italiener Diego Lenzi klar mit 5:0. Da die Verlierer beider Halbfinals Bronze erhalten, ist Tiafack Edelmetall nicht mehr zu nehmen.
"Nach einem Sieg will ich eine noch schönere Medaille in einer noch schöneren Farbe", hatte Tiafack schon vor dem Kampf gegenüber dem SID angekündigt. Dazu erhält er nun die Chance: Am späten Mittwochabend geht es für den Sportsoldaten, der nach Olympia zu den Profis wechseln wird, auf dem Tennis-Gelände von Roland Garros gegen Teremoana Teremoana (Australien) oder Topfavorit und Tokio-Olympiasieger Bachodir Jalalow (Usbekistan) um den Einzug ins Finale.
Tiafack startete in der Paris North Arena auf dem Messegelände von Villepintezu stark, vier von fünf Punktrichtern sahen ihn nach der ersten Runde vorne. "Du darfst ihn nicht kommen lassen. Egal. Du bist da", gab Trainer Lukas Wilaschek seinem Schützling mit auf den Weg.
"Nelvie! Nelvie!" skandierten die deutschen Fans in der Arena - und Tiafack lieferte. Erneut vier von fünf Punktrichtern sahen in ihm in der zweiten Runde den besseren Boxer. In der dritten Runde brachte Tiafack den Sieg über die Zeit.
Für das Viertelfinale qualifiziert hatte sich Tiafack am Montag, gegen Mahammad Abdullayev aus Aserbaidschan siegte er deutlich mit 5:0. Danach war für den Europameister von 2022 Warten angesagt. "Was mich nervt, ist diese lange Pause", berichtete er. Schließlich ginge es im Viertelfinale "um so viel".
Den Gewinn einer Medaille hatte sich Tiafack, der im Alter von acht Jahren mit seiner Mutter Josephine aus Kamerun nach Deutschland gekommen war, im Vorfeld der Spiele als Ziel gesteckt. "Ich will auf jeden Fall auf dem Podest stehen", sagte er dem SID.
Als Tiafack am Freitag in den Ring stieg, war er bereits der einzige verbliebene deutsche Boxer in Paris: Sowohl die Chemnitzerin Maxi Klötzer (bis 50 kg) als auch der Münchner Magomed Schachidov (bis 71 kg) waren jeweils schon in ihren Auftaktkämpfen gescheitert.
A.Wyss--NZN