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Hochspringerin Christina Honsel hat beim Olympiasieg der ukrainischen Weltrekordlerin Jaroslawa Mahutschich nur knapp eine Überraschung verpasst. Die Wattenscheiderin übersprang am Sonntag im Stade de France 1,95 m und überquerte damit die gleiche Höhe wie die Bronzemedaillengewinnerinnen Eleanor Patterson (Australien) und Iryna Heraschtschenko (Ukraine). Allerdings leistete sich Honsel zu viele Fehlversuche bei tieferen Höhen, sie wurde am Ende Sechste.
"Ich bin sehr glücklich mit dem sechsten Platz", sagte Honsel in der ARD. Dass die Bronzemedaille mit ihrer Höhe möglich war, sei "natürlich schade. Es ist nunmal so."
Mahutschich sicherte der Ukraine ihre zweite Goldmedaille bei den Sommerspielen in Frankreich. Die Weltmeisterin triumphierte mit übersprungenen 2,00 m vor der höhengleichen Vize-Weltmeisterin Nicola Olyslagers aus Australien und holte nach Bronze 2021 in Tokio ihren ersten Olympiasieg. Die zweite deutsche Starterin Imke Onnen (Hannover) war in der Qualifikation ausgeschieden.
Mahutschich hatte in ihrer Olympia-Vorbereitung mit ihrem Weltrekord ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Beim Diamond-League-Meeting im Pariser Stade Charlety übersprang sie 2,10 m und übertraf damit die alte Bestmarke der Bulgarin Stefka Kostadinowa aus dem WM-Finale 1987 um einen Zentimeter.
Mahutschich war im Februar 2022 vor dem russischen Bombardement ihrer Heimatstadt Dnipro geflohen. Auf dem Weg zur Hallen-WM im März 2022 in Belgrad musste sie eine sechstägige Autofahrt auf sich nehmen, holte in der serbischen Hauptstadt mit 2,02 m aber Gold. Auch bei der Freiluft-WM 2023 in Budapest hatte sie den Titel gewonnen und ist einer der großen Stars der Spiele in Paris - und sie lieferte.
O.Meier--NZN