EUR/USD
-0.0007
Der frühere Wassersprung-Weltmeister und Olympia-Fahnenträger Patrick Hausding hat am Mittwoch seinen Rücktritt vom Leistungssport verkündet. Am Rande der deutschen Meisterschaften in seiner Geburtsstadt Berlin gab der 33-Jährige auch den Kräfteverschleiß im höheren Sportleralter als Grund für seine Entscheidung an.
"Mein Körper hat viel mitgemacht. Ich habe gemerkt, dass es in den vergangenen Jahren immer länger gedauert hat, um in Topform zu kommen", sagte Hausding: "Das ist nicht nur körperlich sehr anstrengend, sondern auch für den Kopf, weil die Fortschritte sehr langsam kamen und man bis auf ein paar Monate vor dem Saisonhöhepunkt einfach nicht mehr die Qualität erreicht hat, die man von sich von früher gewohnt war."
Hausding avancierte im Laufe seiner Karriere zum erfolgreichsten Wasserspringer des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV). Der viermalige Olympia-Teilnehmer gewann bei den Sommerspielen 2008 in Peking Silber im Synchronspringen vom Turm, 2016 in Rio de Janeiro Bronze vom Dreimeter-Brett und im Vorjahr in Tokio nochmals Bronze im Synchronspringen vom Dreimeter-Brett.
"Wenn man einmal ganz oben war, setzt man sich das immer wieder als Ziel, weil man weiß, dass man es kann", sagte er nun: "Meine eigenen Ansprüche sind immer sehr hoch gewesen. Aber ich brauche auch niemandem mehr etwas zu beweisen."
Schon unmittelbar nach dem Olympia-Wettkampf 2021 in Japan hatte Hausding seinen Abschied angedeutet. "Ich hatte damals schon im Kopf, dass es wahrscheinlich auch mein letzter Wettkampf überhaupt sein wird", sagt er am Mittwoch. In den vergangenen Monaten nahm er bereits nicht mehr an Lehrgängen der Nationalmannschaft teil. Künftig will Hausding sich auf seine Familie und sein Lehramtsstudium in den Fächern Englisch und Sport konzentrieren.
Die Liste seiner Erfolge ist lang. 2013 holte Hausding in Barcelona im Synchronspringen vom Turm mit Partner Sascha Klein den WM-Titel, zudem stellen seine insgesamt 15 Erfolge bei Europameisterschaften einen Rekord dar.
Vor den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr wurde er zum Fahnenträger bestimmt. Zusammen mit Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig führte der Routinier die Mannschaft des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bei der Eröffnungsfeier in Tokio ins Stadion.
A.Senn--NZN