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Es ist warm, die Luft ist stickig - und die Weltrekorde schmelzen nur so dahin. Das Velodrome National von Saint-Quentin-en-Yvelines erweist sich bei den Olympischen Spielen in Paris als perfekter Ort für die Jagd nach Bestzeiten. An den ersten drei Wettkampftagen wurden zehn Weltrekorde aufgestellt.
Auch die deutschen Teamsprinterinnen Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch trugen sich in die Liste ein. Die Zeit von 45,377 Sekunden reichte am vergangenen Montag dennoch nur für Bronze - weil die Rekorde einfach weiterpurzelten.
Für die Betreiber der 2014 nach den Entwürfen des deutschen Architekten Ralph Schürmann errichten Anlage gibt es dafür mehrere Gründe. "Das ist keine Zauberei, sondern eine Kombination aus Parametern wie der Luftfeuchtigkeit und der Hitze in der Halle. Hinzu kommt die Form der Athleten", so die Betreiberfirma Bouygues. Das derzeitige Wetter in Paris sei darüber hinaus ein "Glücksfall".
Wenn der Luftdruck unter 1000 Hektopascal liege und die Temperatur, die durch die Anwesenheit von 3600 Zuschauern "um ein oder zwei Grad" zusätzlich erhöht werde, steige, sei der Luftwiderstand geringer.
Und dann ist da natürlich noch der Untergrund. Die aus sibirischem Kiefernholz gebaute Bahn wurde für die Olympischen Spiele geschliffen. "Dieser legendäre Schliff hat die Bahn völlig geglättet, sie ist wie ein Billardtisch", heißt es.
Bis zum Ende der Sommerspiele am kommenden Sonntag sollen die Temperaturen hoch bleiben. Die Rekorde dürften also weiter schmelzen.
A.Wyss--NZN