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Die Goldmedaillengewinner Elena Semechin und Maurice Schmidt tragen bei der Schlussfeier der Paralympics in Paris die deutsche Fahne. Das gab der Deutsche Behindertensportverband (DBS) am Samstagnachmittag bekannt. Die Schwimmerin und der Rollstuhlfechter führen die 143-köpfige Mannschaft sowie fünf Guides am Sonntagabend (20.30 Uhr) bei der Zeremonie im Stade de France an.
Erstmals trägt bei der Abschlussfeier der Sommerspiele ein Duo die deutsche Fahne - eine Frau und ein Mann. In Tokio vor drei Jahren war die Sportschützin Natascha Hiltrop, die in Paris zweimal Gold gewann, zu der Ehre gekommen. Das Duo habe "Millionen von Menschen begeistert. Sie sind würdige Fahnenträger – und nicht zuletzt aufgrund ihrer glänzenden sportlichen Erfolge und ihrer beeindruckenden Persönlichkeiten herausragende Vorbilder für den deutschen Para Sport", sagte Chef de Mission Karl Quade.
Die Nachricht sei "total unerwartet" gekommen, "ich habe nicht damit gerechnet. Für mich ist das der krönende Abschluss und ich werde es so richtig genießen", sagte Semechin: "Ich bin total stolz und fühle mich auch geehrt. Ich werde an die vielen Momente hier in Paris denken und an die Emotionen, aber auch die vergangenen Monate und Jahre werden mir wahrscheinlich durch den Kopf gehen." Schmidt betonte, dass es sich für ihn "wie im Film" anfühle.
Die sehbehinderte Schwimmerin Semechin hatte am Donnerstag über ihre Paradestrecke 100 m Brust in Weltrekordzeit die Goldmedaille gewonnen. Nach ihrem Tokio-Triumph vor drei Jahren hatte die Berlinerin die Horror-Diagnose Hirntumor erhalten. Schon während der Chemotherapie kehrte Semechin auf die große Bühne zurück.
Rollstuhlfechter Schmidt war am Dienstag mit dem Säbel nicht zu schlagen. Der 25-Jährige sorgte im prunkvollen Grand Palais für den ersten deutschen Paralympicssieg in seiner Sportart seit 1996 in Atlanta. Der mit Dysmelie antretende Böblinger hatte zuvor auf Weltniveau noch keine Medaille gewonnen.
- Die deutschen Fahnenträger bei Abschlussfeiern der Paralympics seit 2004:
2024, Paris: Elena Semechin (Schwimmen) und Maurice Schmidt (Rollstuhlfechten)
2020, Tokio: Natascha Hiltrop (Sportschießen)
2016, Rio: Annika Zeyen (Radsport)
2012, London: Thomas Schmidberger (Tischtennis)
2008, Peking: Marianne Buggenhagen (Leichtathletik)
2004, Athen: kein Fahnenträger
F.E.Ackermann--NZN