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Jakob Fimpel genoss die "Wahnsinnsmomente in der Kurve", vor allem seinen "Jungs" gönnte der Schalker Interimstrainer die Feier mit den Fans. Für wenige Augenblicke störten Fimpel die individuellen Fehler seiner Mannschaft nicht mehr, das 2:1 (0:0) bei Preußen Münster hakte er schnell als "Arbeitssieg" ab. "Das war kein Leckerbissen heute. Am Ende waren wir die glücklichere Mannschaft", sagte Fimpel.
Glücklich und vor allem erleichtert traten die Schalker am Samstagabend die kurze Heimreise an. Der freie Fall war dank eines Doppelpacks von Moussa Sylla (67./74.) gestoppt, der Trainerwechsel hatte sich zumindest kurzfristig ausgezahlt. "Der Dreier tut enorm gut", bekannte Kapitän Kenan Karaman bei Sky, "die letzten zehn Tage waren nicht einfach, eine Trainerentlassung ist nie schön."
Nach dem Rauswurf der Belgier Karel Geraerts (Trainer) und Marc Wilmots (Sportdirektor) sind sie beim Fußball-Zweitligisten aus Gelsenkirchen weiter dabei, den blau-weißen Scherbenhaufen aufzukehren, immerhin kehrt durch den Sprung vom Relegationsplatz 16 ins untere Mittelfeld sportlich etwas Ruhe ein. Der bisherige U23-Trainer Fimpel hatte daran seinen Anteil.
"So ein Trainerwechsel löst immer etwas aus, Jakob hat uns super eingestellt", sagte Ron Schallenberg, warnte aber auch: "Wir müssen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben." Auch Karaman lobte Fimpel, der im kommenden Spiel gegen Hertha BSC eine weitere Chance bekommt, Eigenwerbung für eine Weiterbeschäftigung zu betreiben. Allerdings: "Der Kampfgeist war entscheidender als taktische Dinge."
Wie es nun weitergeht auf Schalke? Das wisse Ben Manga, bis zum Beben in der vergangenen Woche Kaderplaner, jetzt der neue starke Mann im Verein, am besten, sagte Karaman. Der Name Raul geistert weiter durch Gelsenkirchen, das Vereinsidol längst vergangener Tage wäre die teure Königslösung für den hochverschuldeten Klub, Fimpel deutlich günstiger zu haben. Bis zur Entscheidung will der 35-Jährige weiter Punkte sammeln. Egal wie.
D.Smith--NZN