SDAX
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Der frühere Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Stefan Schaidnagel, blickt zwiegespalten auf die Ära des langjährigen DEB-Präsidenten Franz Reindl zurück. "Natürlich muss man sehen, dass ein gewisser Schatten auf seiner Amtszeit liegt", sagte Schaidnagel der Augsburger Allgemeinen. Das neue Präsidium müsse "wahrscheinlich auch die ein oder andere Sache aus der Reindl-Zeit bereinigen".
Reindl war nach acht Jahren am vergangenen Samstag von Peter Mertens als Präsident beerbt worden. Das Ende von Reindls Amtszeit wurde von Vorwürfen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen überschattet. Der Olympiadritte von 1976 war wegen seiner Doppelfunktion als ehrenamtlicher Verbandspräsident und bezahlter Geschäftsführer einer DEB-Tochter und eines möglichen Interessenkonflikts unter Druck geraten.
"Franz Reindl hat mit Sicherheit große Verdienste um das deutsche Eishockey", sagte Schaidnagel, der nach Differenzen mit Reindl im Dezember 2020 vom DEB freigestellt worden war. Aber: "Man muss sagen, dass der Verband dringend eine Strukturreform benötigt und auch die Professionalisierung in jeglicher Hinsicht vorangetrieben werden muss, sportfachlich, strukturell und organisatorisch", sagte der 41-Jährige.
Es sei nun "an der Zeit, in die Zukunft zu schauen und die positiv zu gestalten", sagte Schaidnagel. Die am Freitag beginnende WM in Finnland werde "ein Stück weit richtungweisend nach dem Abschneiden bei Olympia".
Er selbst habe seinen "Frieden mit dem Kapitel DEB gemacht", auch wenn "der Abschied nicht von Harmonie geprägt war", sagte Schaidnagel bei Spox. Er habe mithelfen können, "dass wir den Eishockeysport in Deutschland in eine gute Richtung entwickelt haben".
N.Zaugg--NZN