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Defensiv stabil, anfangs eiskalt: RB Leipzig hat im Stile einer Spitzenmannschaft zumindest vorläufig die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga erobert. Das Team von Trainer Marco Rose gewann bei Angstgegner FSV Mainz 05 2:0 (2:0) und blieb auch im siebten Saisonspiel ungeschlagen. Der FC Bayern könnte mit einem Erfolg im Abendspiel (18.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart aufgrund der besseren Tordifferenz aber wieder vorbeiziehen.
Xavi Simons (20.) und Willi Orban (37.) beendeten nach vier Duellen ohne Sieg die Durststrecke gegen die Rheinhessen, hinten stand bei RB bereits zum sechsten Mal die Null in dieser Saison. 17 Punkte nach sieben Spielen sind für Leipzig Vereinsrekord in der Bundesliga. Die im Mittelfeld platzierten Mainzer kassierten dagegen die dritte Heimniederlage in Serie, das passierte ihnen unter der Regie von Bo Henriksen noch nie.
Im ersten Spiel nach Bekanntgabe des Engagements von Jürgen Klopp als Head of Global Soccer für Red Bull warnte Rose eindringlich vor dem Gegner. "Grundsätzlich hat uns Mainz in den letzten Jahren immer wieder Probleme bereitet", mahnte der ehemalige Mainzer Spieler: "Sie haben eine sehr laufstarke und intensive Mannschaft." Da müsse sein Team komplett dagegenhalten.
Und das tat es vor 30.100 Zuschauern in der kampfbetonten Anfangsphase, in der sich beide Mannschaften im Mittelfeld neutralisierten. Als Dosenöffner brauchte es eine Einzelaktion von Xavi, der erst drei Gegenspieler stehen ließ und dann aus zwölf Metern durch die Beine von Robin Zentner vollendete. Der Schlussmann sah dabei etwas unglücklich aus.
Mainz war sogleich um Antwort bemüht, hatte aber gegen die beste Defensive der Liga Probleme im letzten Drittel. Entweder fehlte die Genauigkeit beim entscheidenden Pass oder ein Leipziger Abwehrbein kam im letzten Moment dazwischen - klare Abschlüsse gab es kaum. Stattdessen zeigte sich RB vorne gnadenlos effektiv, Orban staubte nach einer Volleyabnahme von Lois Openda erfolgreich ab.
Nach dem Wechsel schaltete die Rose-Elf in den Verwaltungsmodus, ließ ohne das letzte Risiko Ball und Gegner laufen. Mainz leistete sich derweil zu viele Ungenauigkeiten, spielerische Lösungen blieben Mangelware. Gefährlich wurde es hauptsächlich aus der Distanz, der Dropkick von Caci landete aus 23 Metern knapp neben dem Pfosten (67.).
Leipzig kam mit zunehmender Spieldauer zu immer mehr Konterchancen. Benjamin Sesko scheiterte gleich zweimal völlig allein vor Zentner (70., 72.), bei ersterer Gelegenheit hätte er auf den mitgelaufenen Xavi querlegen müssen.
E.Leuenberger--NZN