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Nach der verpassten Chance auf den ersten Titel der Klubgeschichte hat Trainer Christian Streich mit eindringlichen Worten den Zusammenhalt im Umfeld des SC Freiburg hervorgehoben. "Wenn du dir das bewahren könntest in diesem Verein, wir wachsen natürlich brutal. Das wäre mein größter Wunsch, da verzichte ich gerne auf einen Pokalsieg - auch wenn es schwerfällt", sagte der 56-Jährige nach der 2:4-Niederlage im Berliner Olympiastadion gegen RB Leipzig im Elfmeterschießen.
Über seine Frau erfuhr Streich von der Begeisterung der Fans rund um das erste DFB-Pokal-Endspiel des Klubs. Sie habe ihm gesagt, "was in den Sonderzügen war, welche Leute sich nach zehn, zwölf Jahren wieder getroffen haben, Leute, die in einer anderen Stadt wohnen", sagte der SC-Coach: "Es geht nur darum, dass das passiert ist. Es war so toll, was hier alles abgegangen ist."
Der frühere Bundestrainer Joachim Löw, selbst lange Jahre Spieler in Freiburg, lobte die "Bescheidenheit und Bodenständigkeit" des Klubs. "Sie spielen nicht nur gut Fußball, sie stehen für gewisse Werte, der Verein, der Trainer", sagte Löw in der ARD. Es sei trotz der Niederlage "überragend, was sie in dieser Saison geleistet haben".
Vor dem nächtlichen Zusammentreffen in einer Berliner Edel-Location nahm Streich die Niederlage äußerlich gelassen. "Ich schaffe es nicht, mich zu ärgern." Am Sonntag aber werde es "brutal wehtun, übermorgen nochmal mehr, heute nicht", sagte Streich, "aber wahrscheinlich habe ich keine Kraft mehr, die Saison war lang. Sie haben alles gegeben, die Jungs."
Dass sich der Sport-Club nach einer sehr guten Saison für die Europa League qualifiziert hat, hob Streich noch einmal hervor. Darauf freue man sich nach der Sommerpause, aber "dann kommen wieder diese wahnsinnig anstrengenden Bundesliga-Spiele", sagte er und scherzte: "Am liebsten würde ich die ganze Zeit nur Pokal-Endspiele spielen."
Ch.Siegenthaler--NZN