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Die Teamchefs der Formel-1-Rennställe Ferrari und Red Bull haben energisch eine Anhebung der Budgetobergrenze wegen "höherer Gewalt" gefordert. Für Ferrari sei es "unmöglich", den sogenannten Budget Cap in Höhe von 140 Millionen Dollar in diesem Jahr einzuhalten, sagte Teamchef Mattia Binotto am Samstag am Rande des Großen Preises von Monaco (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky). "Sechs Prozent Inflation waren nicht vorherzusehen", argumentierte der Italiener.
Auch für Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der die Diskussion in der vergangenen Woche ins Rollen gebracht hatte ("sieben Teams werden wahrscheinlich die letzten vier Rennen auslassen müssen"), verwies auf den Einfluss des Krieges in der Ukraine. "Man kann als Team vieles beeinflussen, aber Preise werden diktiert", sagte der Brite und forderte "schnell Klarheit" vom Formel-1-Management und vom Automobil-Weltverband FIA. "Ansonsten müssten wir Rennen auslassen oder Mitarbeiter entlassen, um unter der Budgetgrenze zu bleiben", führte der Chef von Weltmeister Max Verstappen aus.
Der sogenannte Budget Cap wurde zur vergangenen Saison in der Formel 1 eingeführt und betrug zunächst 145 Millionen Dollar - unter anderem die Gehälter der Piloten sind davon allerdings ausgenommen. In dieser Saison wurde die Ausgabengrenze plangemäß auf 140 Millionen gesenkt.
Für einige der kleineren Rennställe ist es unproblematisch, trotz gestiegener Kosten für Materialien, Logistik oder Energie unter dem Limit zu bleiben. "Der beste Weg zu sparen ist, einfach den Windtunnel abzustellen", hielt Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur den Vertretern der großen Rennställe entgegen. Vasseurs Pendant bei Alpine, Otmar Szafnauer, vertritt eine ähnliche Haltung: "Wir haben den Budgetdeckel gemeinschaftlich beschlossen, also sollten wir dazu stehen."
Binotto indessen hält eine spontane Anhebung der Grenze für die gesamte Formel 1 für wichtig. "Viele Teams werden den Budget Cap brechen, wenn es so bleibt. Dann wird der gesamte Wert der Maßnahme infrage gestellt werden", meinte der Ferrari-Teamchef.
Die Regularien erlauben den Teams, die Grenze um bis zu fünf Prozent zu überschreiten. In diesem Fall sind "geringfügige Sanktionen" vorgesehen, die von den rechtsprechenden Organen des Motorsports festgelegt werden würden.
S.Scheidegger--NZN