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Trainer Sandro Schwarz hat die erste Medienrunde bei seinem neuen Klub Hertha BSC für eine emotionale Erklärung genutzt, warum er trotz des russischen Angriffskriegs die Saison bei Dynamo Moskau beendet hat. Er habe angesichts der "schrecklichen Bilder" aus der Ukraine "eine innere Zerrissenheit gespürt", sagte Schwarz mit emotionalen Worten: "Ich konnte das vor mir selbst als Mensch vertreten, weil die Gruppe die gleiche Haltung hatte."
Die Spieler, Betreuer und Klubverantwortliche dort seien "gute Menschen, die zu dem Thema eine klare Haltung haben, wie wir alle hier", berichtete Schwarz: "Wenn ich nur ansatzweise gefühlt hätte, dass das Leben dort ab dem 24. Februar normal sei - dann wäre die logische Konsequenz für mich und meine Familie gewesen, Russland sofort zu verlassen."
Seine Entscheidung, bis zum Saisonende in Moskau zu bleiben, hätte "nichts mit Sport, Titeln oder finanziellen Aspekten" zu tun gehabt, betonte der 43-Jährige: "Es ging einzig und allein darum, den Menschen vor Ort zu helfen." Er habe gespürt, dass er in dieser "sehr emotionalen Zeit" ein "Anker" für die Leute bei Dynamo gewesen sei.
Schwarz berichtete von einem Erlebnis, bei der mit einem russischen und einem ukrainischen Spieler im Trainerzimmer "gemeinsam geweint" habe. "Zukunftsängste, das Gefühl der Abspaltung von der restlichen Welt - das haben alle in meinem Umfeld gespürt", verriet Schwarz, der seinen Abschied von Dynamo erst nach dem verlorenen Pokalfinale am vergangenen Sonntag bekannt gab. Sein noch zwei Jahre laufender Vertrag wurde vorzeitig aufgelöst. Am Donnerstag hatte Hertha die Verpflichtung des früheren Mainzer Coaches verkündet.
Er könne die Kontroverse um seine Entscheidung nachvollziehen, zumal seine deutschen Trainer-Kollegen Markus Gisdol (Lokomotive Moskau) und Daniel Farke (FK Krasnodar) Russland sofort den Rücken gekehrt hatten. Dennoch betonte Schwarz: "Wer mich kennt, der weiß, dass ich diesen Angriffskrieg und jegliche Form des Krieges in der Ukraine komplett verurteile."
N.Fischer--NZN