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Die Ankündigung von Maßnahmen gegen das Hüpfen der Rennwagen hat das Kräfteverhältnis in der Formel 1 nicht wesentlich beeinflusst. Weltmeister und WM-Spitzenreiter Max Verstappen setzte im freien Training zum Großen Preis von Kanada die Bestzeit. Dahinter folgten zwei alte Bekannte - und Sebastian Vettel als Vierter.
Red-Bull-Star Verstappen war in 1:14,127 Minuten nicht zu schlagen. Die Ferrari-Piloten Charles Leclerc (+0,081 Sekunden), dem allerdings in der Startaufstellung eine Rückversetzung droht, und Carlos Sainz (+0,225) folgten. Dahinter reihte sich schon Ex-Weltmeister Vettel im Aston Martin mit 0,315 Sekunden Rückstand ein.
Haas-Pilot Mick Schumacher belegte bei seinem Montreal-Debüt den 15. Rang (+1,389). Mercedes belegte mit George Russell (+0,844) und Rekordweltmeister Lewis Hamilton (+1,294) die Plätze sieben und 13.
Auch bei Sainz, der um ein Haar eines der auf der Ile Notre-Dame ansässigen Murmeltiere überfahren hätte, zeigte sich bei hoher Geschwindigkeit das sogenannte Porpoising bzw. Bouncing, das der Automobil-Weltverband FIA mit einer technischen Direktive eindämmen will. "Ja, das ist richtig schlimm", kommentierte Sainz das harte Aufsetzen seines Ferrari im Funk.
Allerdings wird das Einschreiten der Regelhüter doch nicht schon an diesem Wochenende geschehen. Wie McLaren-Teamchef Andreas Seidl am Sky-Mikrofon bestätigte, wurden die Teams von der FIA in Kenntnis gesetzt, dass in Kanada lediglich Werte und Erfahrungen gesammelt werden sollen.
Konkret will die FIA unter anderem die Bodenplatten der Fahrzeuge noch schärfer auf Abnutzung kontrollieren. Außerdem soll eine Kennzahl festgelegt werden, die "auf der vertikalen Beschleunigung des Fahrzeugs basiert und eine quantitative Grenze für das akzeptable Maß an vertikalen Schwingungen darstellt". Eine genaue Formel werde noch ausgearbeitet. Wenn diese existiert, soll hart sanktioniert werden.
Die Fahrer reagierten gemischt auf das Maßnahmenpaket. Durch die Bank wurden die Verbesserung der Sicherheit und die Rücksichtnahme auf die Gesundheit gelobt. Unter anderem Verstappen übte allerdings Kritik: "Egal, ob es uns hilft oder schadet: Ich bin nicht der Ansicht, dass Regeländerungen in der Saison korrekt sind."
Red Bull ist das Team der Stunde. Die vergangenen fünf Rennen gewann der Rennstall allesamt, Verstappen und Teamkollege Sergio Perez holten zusammen 210 von 220 möglichen Punkten. In der WM münzte Verstappen einen 46-Punkte-Rückstand auf Leclerc, der in dieser Spanne zweimal wegen Motorschäden ausschied, in ein Polster von 34 Zählern um, mit dem er in den neunten Saisonlauf am Sonntag (20.00 Uhr MESZ/Sky) startet.
E.Leuenberger--NZN