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Der ukrainische Schwimmstar Michailo Romantschuk hat seine Bronzemedaille bei der WM in Budapest seinem Vater gewidmet. "Diese Medaille ist für alle Ukrainer, für die Armee - und für meinen Vater, der mein Land verteidigt", sagte der Doppel-Europameister nach seinem dritten Platz über 800 m Freistil. Sein Vater, erzählte der Trainingskollege des deutschen Olympiasiegers Florian Wellbrock, kämpfe im Donbass als Soldat gegen die russischen Invasoren.
Sie seien täglich in Kontakt, berichtete Romantschuk: "Morgens schreibt er mir, dass alles gut ist." Telefonieren könne er mit ihm nicht, weil dann die Russen seinen Standort ermitteln könnten. Mit der WM-Medaille will er seinen Landsleuten, aber auch der Welt ein Zeichen senden: "Ich hoffe, sie bedeutet viel für die Ukraine in diesen schweren Zeiten. Ich habe gezeigt, dass die Ukrainer bis zum Ende kämpfen."
Romantschuk, der hinter dem Amerikaner Bobby Finke und Wellbrock Dritter wurde, hatte sich auf Einladung des Deutschen in dessen Magdeburger Trainingsgruppe auf die WM vorbereitet. Dafür bedankte er sich noch einmal. Nach der Weltmeisterschaft kehrt er nach Deutschland zurück, um für die EM in Rom (11. bis 21. August) zu trainieren. "Ich will mehr Medaillen", sagte er. In Budapest geht Romantschuk noch über 1500 m Freistil sowie im Freiwasser über fünf und zehn Kilometer an den Start.
W.O.Ludwig--NZN