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Oliver Bierhoff betrachtet die Vergabe der Fußball-WM an Katar inzwischen sehr kritisch. "Auf der einen Seite habe ich am Anfang auch immer gedacht: Wem gehört der Fußball? Gehört er nur Europa, gehört er nur Südamerika - oder gehört er der ganzen Welt?", sagte der DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie als Reaktion auf Recherchen von RTL/ntv zur Lage Homosexueller im Emirat.
Anfangs also sei ihm der Gedanke, den Fußball weltweit stattfinden zu lassen, noch richtig erschienen. Doch "die Welt hat sich auch verändert", sagte Bierhoff, und er ergänzte: "Die Anforderungen, die Ansprüche sind andere, auch der Fans, der Menschen. Insofern muss man das schon berücksichtigen." Er fragte sich selbst: "Ja, wie konnte die FIFA die WM in dieses Land geben?"
Es sei zu kritisieren, dass "im ersten Punkt nur vielleicht auf Stadien oder andere Punkte geachtet wurde, oder natürlich Kommerz, und nicht auf diese Aspekte wie Menschenrechte oder andere gesellschaftliche Themen". Auf eine Änderung der Vergabekriterien müsse auch der Deutsche Fußball-Bund einwirken und damit deutlich machen, "dass die nächste Vergabe auch nur an Länder erfolgt, in der solche Dinge nicht passieren".
Die Reportage "Rote Karte statt Regenbogen - Homosexuelle in Katar" wurde bei RTL in der Nacht auf Donnerstag um 0.20 Uhr ausgestrahlt, ntv sendet sie um 15.40 Uhr.
H.Roth--NZN