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Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat angesichts des jüngsten Rassismus-Vorfalls einen Appell nicht bloß an die Formel-1-Gemeinschaft gerichtet. "Warum geben wir Menschen, die die Gesellschaft spalten, immer noch eine Plattform?", sagte der Engländer am Donnerstag im Vorfeld seines Heimrennens in Silverstone (Sonntag, 16.00 Uhr/Sky und RTL): "Wir wissen, was wir dann bekommen, und wir brauchen es nicht."
In der vergangenen Woche waren Aussagen des einstigen Weltmeisters Nelson Piquet (69) einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, in denen der Brasilianer Hamiltons Hautfarbe herabwürdigend erwähnte. "Es geht nicht um diese eine Person, es geht nicht um ein Wort", sagte Hamilton nun, "ich habe immer schon Rassismus erlebt, es ist nichts Neues für mich."
Es gehe um "das große Ganze. Wir als Formel 1 wollen doch in eine ganz andere Richtung wachsen. Es ist unsere Verantwortung als Sport und die der Medien, dass wir diesen alten Stimmen keine Plattform mehr geben. Wir leben in einer schwierigen Zeit, in der wir die Menschen nicht trennen sollten, wir sollten sie einen."
Damit nahm Hamilton auch Bezug auf aktuelle Aussagen Bernie Ecclestones. Der langjährige Formel-1-Chef hatte im britischen TV Wladimir Putin und dessen Krieg gegen die Ukraine verteidigt. "Warum fragt ihr ihn?", sagte Hamilton, "ihr wisst doch was ihr bekommt, und wir brauchen es nicht. Gebt diesen Stimmen einfach keinen Platz mehr."
Zahlreiche Piloten unterstützten Hamilton am Donnerstag mit ihren Worten, dazu gehörte auch Weltmeister Max Verstappen. "Es fängt mit Aufklärung an, schon in jungem Alter", sagte der Niederländer: "Zu Hause und in der Schule muss jeder lernen, dass das nicht richtig ist. Daran arbeiten auch wir. Die Formel 1 und Lewis, und alle Fahrer stehen dahinter." Der Niederländer ist liiert mit Piquets Tochter Kelly.
N.Zaugg--NZN