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Radprofi Lennard Kämna ist nach dem hauchzart verpassten Etappensieg bei der 109. Tour de France weiter positiv gestimmt und sieht in den kommenden Wochen weitere Chancen auf den zweiten Tageserfolg seiner Karriere bei der Frankreich-Rundfahrt. "Mit Sicherheit. Heute hatte ich echt super Beine und bin jetzt richtig drin in der Tour", sagte der 25-Jährige vom deutschen Team Bora-hansgrohe der ARD.
Erst 100 Meter vor dem Ziel war der Bremer nach einem über 120 km langen Ausreißversuch an der letzten, 24 Prozent steilen Rampe an der Super Planche des Belles Filles vom Topfavoriten und Gesamtführenden Tadej Pogacar überholt worden. "Ich war komplett im Eimer. Gerade auf den letzten 100 Metern, wenn es dann so sausteil wird, ich konnte einfach nicht mehr", sagte Kämna: "Ich hätte keine Sekunde schneller fahren können. Das war alles, was ich hatte."
Kämnas Teamkollege Maximilian Schachmann, der ihn bis zum Fuße des Schlussanstiegs der siebten Etappe glänzend unterstützt hatte, war begeistert: "Lennard ist ein super Rennen gefahren. Es ist ärgerlich, dass es nicht gereicht hat."
Kämnas Kapitän Alexander Wlassow kassierte hingegen einen Tag nach seinem Sturz den nächsten Rückschlag im Kampf um das angestrebte Ziel Podestplatz. Der Russe liegt als Zwölfter 2:41 Minuten hinter Wunderkind Pogacar, Kämna mit 3:26 Minuten Rückstand fünf Plätze dahinter auf Platz 17. Dass er aufgrund seiner starken Form die Rolle des schwächelnden Wlassow zeitnah übertragen bekommen könnte, davon ist Kämna nicht überzeugt. "Das glaube ich nicht unbedingt", antwortete er kurz und knapp.
Kämna hatte bereits beim Giro d'Italia im Mai im Fokus gestanden und mit seinem Etappensieg am Ätna brilliert. Die überragende Verfassung der letzten Monate soll sich auch nach dem hauchzart verpassten Sieg bei der Tour fortsetzen.
O.Hofer--NZN