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Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) warnt davor, in der sich abzeichnenden Energiekrise Schwimmbäder und weitere Sportstätten zu schließen und damit "Fehler aus der Corona-Pandemie" zu "wiederholen". In einer Stellungnahme forderte der Dachverband des deutschen Sports die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen auf, "für das Schwimmen lernen geeignete Bäder beziehungsweise Wasserflächen so lange wie möglich geöffnet zu halten". Im weiteren Jahresverlauf gelte diese Forderung auch für Sporthallen.
"Der vereinsbasierte und gemeinwohlorientierte Sport ist wesentlich mehr als eine Freizeitaktivität", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester: "Er ist unverzichtbarer Teil der sozialen Daseinsvorsorge und erfüllt wichtige soziale und gesundheitsfördernde Funktionen für die Gesellschaft. Dies muss bei allen Entscheidungen zur Gas- und Wärmeversorgung berücksichtigt werden."
Der DOSB "verurteilt" die Empfehlung des Deutschen Städtetages, im Fall einer Notlage kurzfristig Hallenbäder zu schließen. Dies habe "drastische Folgen" für die Sicherheit und Lebensqualität der Bürgerinnen, insbesondere für Kinder und Jugendliche. 60 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren können nach aktuellen Erhebungen nicht schwimmen.
Mehr als 90 Prozent der Schwimmbäder in Deutschland werden aktuell mit Gas beheizt. Langfristig gelte es laut DOSB, die Sportstätten in Deutschland "von fossilen Energien unabhängig" zu machen. So böten die Dachflächen von rund 39.000 deutschen Sport- und Tennishallen das Potenzial, die Sportanlagen mit regenerativer Solarenergie zu versorgen.
Gleichzeitig sieht sich der gemeinwohlorientierte Sport unter dem Dach des DOSB auch selbst "in der Verantwortung, Energie- und Gasverbräuche zu reduzieren". So könnten in einer Gasnotlage beispielsweise hochtemperierte Außenbecken abgeschaltet oder "freizeitaffine" Becken und Saunen außer Betrieb genommen werden.
Durch die Corona-Pandemie haben die rund 90.000 Sportvereine Mitglieder und ehrenamtlich Engagierte verloren, merkte der DOSB an. "Zahlreiche Menschen leiden zunehmend unter Bewegungsmangel im Alltag und den physischen und psychischen Folgen", sagte Michaela Röhrbein, DOSB-Vorstand Sportentwicklung.
Es bedürfe neben Entlastungen für Privatpersonen und Unternehmen "auch direkter finanzielle Hilfen für Sportvereine", forderte der DOSB. Beitragserhöhungen könnten "keine Option" sein, da die Vereinsmitglieder auch privat massiv von den Preissteigerungen betroffen seien. "Bund und Länder dürfen die Kommunen mit den Energiepreissteigerungen nicht allein lassen", so der Dachverband.
A.P.Huber--NZN