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PARTY MIT STARS AND STRIPES: Die Final-Session am Samstagabend wurde zur großen Show der US-Leichtathletik. Erst holte Kugelstoßerin Chase Ealey Gold, dann donnerten Düsenjäger unter tosendem Jubel über das Stadion - und schließlich gelang Fred Kerley, Marvin Bracy und Trayvon Bromell der dritte Dreifach-Sieg über 100 m in der WM-Geschichte. 1983 und 1991 - jeweils mit Carl Lewis als Sieger - war das ebenfalls den USA gelungen.
DÄMPFER IN DER GRUBE: Nicht alles war gut aus Sicht der Gastgeber - die große Weitsprung-Nation steckt weiter in der Krise, einen Nachfolger der Topflieger wie Jesse Owens oder Lewis gab es nicht. Zum fünften Mal in Folge kam der Weltmeister nicht aus den USA, beim Heimspiel blieben die US-Amerikaner sogar ohne Medaille. Weitsprung-Gold ging stattdessen erstmals nach China - Wang Jianan flog im letzten Durchgang zum Sieg.
DER AUSFALL DES TAGES: In Tokio wurde der Italiener Marcell Jacobs sensationell Olympiasieger, in Eugene trat er nicht zum Halbfinale an - eine Hüftverletzung bremste den Europarekordler aus.
SO LIEF ES FÜR DIE DEUTSCHEN: Für zwei der prominentesten Athletinnen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) begann die WM erfreulich. Sprinterin Gina Lückenkemper zog wie in ihrem Spitzenjahr 2017 in London ins Halbfinale ein. Und Hindernis-Läuferin Gesa Felicitas Krause erlebte völlig ergriffen nach ihrem Vorlauf in der Mixed-Zone, wie sie doch noch ins Finale hineinrutschte - acht Hundertstel gaben des Ausschlag. "Ich bin unfassbar dankbar und glücklich, dass die Sterne heute auf meiner Seite standen", sagte Krause, die eine harte Saison hinter sich hat. Wer nicht zu sehen war: Konstanze Klosterhalfen. Die Topläuferin verzichtete am Samstag auf einen Start über 10.000 m, setzt ganz auf die 5000 m.
DAS MALHEUR DES TAGES: Ging ebenfalls auf das deutsche Konto, und ebenfalls durch eine Hindernisläuferin. Lea Meyer blieb vor dem Wassergraben am Balken hängen und flog ins Becken. "Im ersten Moment war es dann wie frisch geduscht, aber ich muss sagen: Das Nasse war in dem Moment dann das kleinste Problem. Ich merke es jetzt schon, hinten unterer Rücken, Steißbein, das ist nicht so toll", sagte Meyer.
DIE STIMMUNG IM STADION? War typisch US-like, bunt, manchmal zu schrill. Bemerkenswert allerdings wie sich das mit knapp 30.000 Zuschauern fast voll besetzte Stadion nach dem 100-m-Triumph förmlich in Sekundenschnelle leerte.
WAS MACHT CORONA? Könnte zu einem Problem werden - sieben Mitglieder des japanischen Marathon-Teams haben sich infiziert, zwei Sportler(innen), dazu der Cheftrainer. Masken sind im Stadion nirgends zu sehen.
WAS NOCH ZU SAGEN WÄRE: "USA, Baby!" (Der neue 100-m- Weltmeister Fred Kerley)
G.Kuhn--NZN