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Der Italiener Lorenzo Musetti hat Tennis-Wunderkind Carlos Alcaraz die Show gestohlen und nach einem Krimi überraschend den Titel am Hamburger Rothenbaum gewonnen. Der 20 Jahre alte Außenseiter setzte sich in einem hochklassigen Finale mit 6:4, 6:7 (6:8), 6:4 gegen den ein Jahr jüngeren Spanier durch und gewann seinen ersten ATP-Titel - obwohl er im zweiten Satz zunächst fünf Matchbälle vergeben hatte.
Beim WTA-Turnier an gleicher Stelle hatte am Samstag ebenso überraschend die US-Amerikanerin Bernarda Pera triumphiert. Die 27-Jährige gewann im Finale gegen die Weltranglistenzweite Anett Kontaveit (Estland) 6:2, 6:4. Erst vor einer Woche hatte Pera in Budapest den ersten Turniersieg ihrer Karriere gefeiert.
Alcaraz gewann zuvor bei ATP-500er-Turnieren, zu denen Hamburg gehört, alle seine 14 Matches in diesem Jahr. Schon mit seinem Finaleinzug hatte sich der Athlet aus Murcia seinen erstmaligen Sprung unter die Top Fünf der Welt gesichert - als jüngster Spieler seit Rafael Nadal vor 17 Jahren. Sein steiler Aufstieg geht trotz der schmerzlichen Niederlage in dem hart umkämpften Match weiter.
In diesem Jahr hat der Youngster bei den Masters-Turnieren in Miami und Madrid sowie in Rio und Barcelona triumphiert. Von den sechs ATP-Endspielen seiner Karriere hat er nun erstmals eines verloren. Musetti spielte dabei clever und zeigte zunächst keine Nerven. Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz vergab er zunächst aber zwei Matchbälle, im Tiebreak weitere drei. Doch im dritten Satz war Musetti wieder voll da.
Eine Pause gönnt sich Alcaraz offenbar nicht. Auch die Turnierveranstalter im kroatischen Umag planen mit dem Publikumsmagneten als Nummer eins der Setzliste. Alcaraz will die Sandplatzsaison offenbar voll ausreizen, bevor es in den USA auf Hartplätzen weitergeht.
Ch.Siegenthaler--NZN