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Chefbundestrainerin Annett Stein und Verbandspräsident Jürgen Kessing haben ein ernüchterndes Fazit des deutschen Abschneidens bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene gezogen. "40 bis 45 Prozent der Athleten und Athletinnen haben ihr Leistungsvermögen nicht abgerufen", sagte Stein vor den letzten Wettkämpfen am Sonntagabend: "Mit dem Ausgang der WM sind wir nicht zufrieden, das haben wir so nicht erwartet."
Kessing meinte: "Die Situation kann man nicht schönreden. In der Theorie hat alles gut funktioniert, aber der Faktor Mensch ist schwer zu greifen. Wir haben nicht allzu viele Medaillenkandidaten. Von denen sind dann vor der WM ein Drittel bis die Hälfte abhanden gekommen. Dann wird es schwer." Der DLV-Präsident versicherte, dass "wir mit Hochdruck daran arbeiten, das abzustellen."
Vor den letzten Finals hatte das deutsche Team nur eine Medaille durch die 4x100-m-Staffel der Frauen (Bronze) geholt, zudem kamen zwei weitere Top-8-Platzierungen durch Julian Weber (Speer/4.) und Claudine Vita (Diskus/5.). Am Sonntagabend war noch Gold-Hoffnung Malaika Mihambo (Weitsprung) im Einsatz.
Ein Sieg von Mihambo, sagte Kessing "hübscht die Bilanz ein wenig auf, löst aber das Problem nicht". Auch eine erfolgreiche EM, die kurz nach der WM in München (15. bis 21. August) ansteht, würde das schlechte Abschneiden in Eugene nicht relativieren. "Der Vergleich mit der Weltspitze ist das eigentliche Ziel", sagte Stein.
L.Muratori--NZN