Euro STOXX 50
-12.0400
Der frühere Bundestrainer Horst Hrubesch hat nach der erfolgreichen EM der DFB-Frauen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) in die Pflicht genommen. "Nur leere Worte werden nicht reichen", sagte der 71-Jährige bei Sport1 mit Blick auf ein Anhalten des EM-Hypes und ergänzte: "Da muss man die Verbände mit einbinden und es muss ein Programm entwickelt werden, das wirklich greift. Und da ist der DFB gefordert. Die Basis muss wesentlich breiter aufgestellt werden."
In einem ersten Schritt sprach sich Hrubesch trotz des verlorenen Endspiels gegen England (1:2 n.V.) für die Auszahlung der gesamten EM-Prämie durch den DFB aus. "Wie kriegt man die Frauen auf den Stellenwert, der ihnen zusteht? Der DFB sollte den Mädels die volle Prämie zahlen. Weil das, was sie für den Fußball geleistet haben, kann man gar nicht hoch genug bewerten", sagte Hrubesch.
Für den Titelgewinn hatte DFB vor Turnierstart eine Rekordprämie von 60.000 Euro ausgerufen. Für den Finaleinzug stehen jeder Spielerin 30.000 Euro zu.
In Deutschland gäbe es "immer noch Probleme, die Mädels auf einen richtig professionellen Stand zu bringen. Wenn ich da nur an die Trainingsplätze oder die Anstoßzeiten denke", sagte Hrubesch, der 2018 für zehn Monate die deutschen Fußballerinnen betreut hatte. Auch die Einführung eines Mindestgehalts befürwortet Hrubesch. 2000 bis 3000 Euro, wie während der EM von Nationalspielerin Lina Magull aufgerufen, sind ihm aber noch "zu wenig".
"Sie sind das ganze Jahr in den Ligen unterwegs und für die, die international spielen, gilt das sowieso. Einige Spielerinnen verdienen schon gutes Geld, aber es muss vom Grundsatz her auch die 'kleine' Spielerin zufriedengestellt werden, damit sie unter Profi-Bedingungen trainieren und spielen kann. Wie gesagt: Es muss sich noch einiges tun im Frauenfußball", sagte Hrubesch.
A.Wyss--NZN