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Tischtennis-Nationalspieler Patrick Franziska (Saarbrücken) freut sich nach seinem Aufstieg zur deutschen Nummer zwei in der Weltrangliste auf die Frotzeleien mit EM-Rekordchampion Timo Boll (Düsseldorf). "Dass ich jetzt vor ihm stehe, freut mich vor allem, weil ich jetzt auch mal Timo im Spaß einen Spruch drücken kann, denn sonst bekomme ich immer einen von ihm. Das jetzt umzukehren, ist das Coolste", sagte der frühere Doppel-Europameister in einem Interview auf der Homepage der Tischtennis-Bundesliga.
Franziska war im Juli-Ranking auf Platz elf vorgerückt und damit erstmals am deutschen Idol Boll vorbeigezogen. Aus dem deutschen Team ist nur noch Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm) als Neunter höher notiert. Grund für Franziskas Aufstieg war auch der sensationelle Sieg des 30-Jährigen beim WTT-Champions-Turnier in Budapest gegen Olympiasieger Ma Long (China).
Nach seinem Coup über den "chinesischen Drachen", wie Ex-Weltmeister Ma in der Tischtennis-Szene häufig genannt wird, gefällt Franziska die Bezeichnung "Drachentöter". "Es ist schon ein cooler Spitzname", meinte der Mannschafts-Olympiazweite: "Es zeigt ja auch noch einmal, dass mein Sieg etwas Besonderes war."
Als Rückenwind für die bevorstehende Heim-EM in München (13. bis 21. August) kam Franziska der Coup gegen Ma gerade recht. "An Selbstvertrauen mangelt es gerade nicht", betonte der Rechtshänder auf dem EM-Medientag des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Zusätzlicher Erwartungsdruck durch seinen Überraschungserfolg in Ungarn bereitet dem gebürtigen Hessen keine Probleme: "Aus der deutschen Mannschaft sind alle im engsten Favoritenkreis angesiedelt, aber es gibt viele Spieler, die es nach vorne schaffen können. Die Erwartungen sind eh hoch, und die höchsten Erwartungen an mich stelle ich mir selbst", beschrieb der Europe-Top-16-Gewinner des vergangenen Jahres seine Ausgangsposition für die Titelkämpfe.
T.L.Marti--NZN