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Die deutsche Sprinterin Gina Lückenkemper hat die öffentliche Kritik am deutschen Abschneiden bei der Leichtathletik-WM in Eugene/Oregon scharf kritisiert. "Von schwachem Fleisch zu sprechen im Livestream. Das war nur einer der Kommentare, die man teilweise gehört hat", sagte die EM-Zweite im Sky-Interview nach ihrem 100-m-Rennen am Samstag beim Diamond-League-Rennen in Chorzow, "und das finde ich dann ehrlich gesagt schon sehr respektlos und unverschämt den Athleten gegenüber."
"Diese ganze Negativität, die den Athleten entgegengeschlagen hat", beklagte Lückenkemper weiter, "fand ich nicht okay. Weil es sich teilweise so angehört hat, als hätten sich die Athleten keine Mühe gegeben." Wenn man es einmal in Relation setze, woher unsere Athleten kämen und was sie sonst alles machten und "wie sie sich den Arsch aufreißen müssen, um gegen diese Vollprofis antreten zu können, finde ich, sollte man eher vor den Athleten den Hut ziehen, als über sie herzuziehen", meinte die 25-Jährige vom SCC Berlin.
Sie habe durchaus das Gefühl, mit ihren Aussagen zur deutschen Sportförderung "etwas anstoßen zu können". Nach der WM hatte Lückenkemper erklärt: "Wenn man schon gut ist, wird man auch gut gefördert. Aber solange man sich auf dem Weg dorthin befindet, ist es schwierig."
Es folgte ein klärendes Gespräch mit Sprint-Bundestrainer Ronald Stein. Dies sei positiv verlaufen. "Mein Bundestrainer ist einer von diesen Menschen, der mir auch wirklich zuhört und mit dem ich auch konstruktiv darüber reden und das Ganze auch diskutieren kann und Ansichten diskutieren kann", sagte Lückenkemper, die in Eugene mit der Sprint-Staffel als Dritte eine von insgesamt nur zwei deutschen Medaillen neben dem Gold für Weitspringerin Malaika Mihambo gewonnen hatte.
P.Gashi--NZN