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Titelverteidiger Timo Boll ist entthront. Der 41-Jährige unterlag im Viertelfinale der EM in München seinem Düsseldorfer Bundesligakollegen Dang Qiu überraschend deutlich mit 0:4. Der erste deutsche Tischtennis-Nationalspieler mit Penholder-Griffhaltung spielt damit am Samstagnachmittag (ab 16.50 Uhr) gegen Mattias Falck oder Truls Möregardh (beide Schweden) um den Einzug ins Finale. Bronze hat Qiu bereits sicher.
"Gegen Timo Boll zu spielen, ist eine der schwersten Aufgaben im europäischen Tischtennis. Dass ich es jetzt endlich geschafft habe, ihn zu besiegen, ist ein Traum", sagte Qiu.
Rekordeuropameister Boll war als klarer Favorit ins deutsche Duell gegangen. Nach dem Zittersieg gegen den Polen Samuel Kulczycki zum Auftakt hatte er sich gesteigert, gegen Qiu (25), den Boll als "ersten wahren Prüfstein" bezeichnet hatte, war aber Schluss.
"Ich hätte mir mehr Gegenwehr gewünscht, aber Dang hat super gespielt. Ich muss einfach anerkennen, dass er in den letzten Jahren super stark geworden ist", sagte Boll in der ARD. Nach dem ersten Satz habe "nichts mehr gepasst, die Präzision hat gefehlt. Ich muss auf einen anderem Level spielen, um ihn zu gefährden".
Die Vorbereitung des achtmaligen Champions war durch die Spätfolgen eines Rippenbruchs stark beeinträchtigt gewesen. Vor dem Duell mit Qiu hatte er gesagt: "Es ist lange her, dass wir gegeneinander gespielt haben. Seitdem ist er durch seine tolle Entwicklung auch ein ganz anderer Spieler geworden - und ich leider auch."
R.Schmid--NZN