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Die Sieglosserie geht weiter: Nach dem Wirbel um den Schalke-Flirt seines Trainers Thomas Reis hat der VfL Bochum auch das richtungweisende Heimspiel gegen Aufsteiger Werder Bremen mit 0:2 (0:0) verloren und bleibt punktloser Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga. Rückkehrer Werder liegt dagegen nach dem Doppelpack durch Niclas Füllkrug (86./90.+2, Foulelfmeter) mit acht Zählern aus fünf Spielen im Mittelfeld voll im Soll.
Die Bochumer stehen weiter mit dem Rücken zur Wand - und Reis, der im Sommer mit dem Revierrivalen Schalke 04 verhandelt haben soll, unter besonderer Beobachtung. Am nächsten Samstag (18.30 Uhr/Sky) treffen die beiden Nachbarn im Kampf gegen den Abstieg direkt aufeinander. Die Bremer feierten zwei Wochen nach dem 3:2-Coup bei Borussia Dortmund gleich den zweiten Auswärtssieg im Ruhrpott.
Reis, der am Donnerstag jegliche Gespräche mit Schalke abgestritten hatte, wurde mit Applaus begrüßt. Statt verbalen Attacken gegen den Aufstiegstrainer, der auch den Klassenerhalt schaffte, gab es Schmähgesänge gegen den Nachbarn aus Gelsenkirchen.
Auch wenn niemand beim VfL von einem Ultimatum sprechen wollte, stand der 48-Jährige erstmals als Bochumer Trainer enorm unter Druck. Reis selbst hatte erklärt, das, was nach dem Spiel passiere, interessiere ihn "einen Feuchten". Der neue Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian, der noch zusammen mit Reis beim VfL gespielt hatte, nahm erstmals auf der Bochumer Bank Platz.
Mit der uneingeschränkten Unterstützung ihrer Fans im Rücken begannen die Bochumer offensiv: Takuma Asano prüfte schon nach 44 Sekunden Werder-Torhüter Jiri Pavlenka, eine Minute später verfehlte Kevin Stöger mit einem Schlenzer knapp das lange Eck. Die Bremer Abwehr, mit zehn Gegentoren in den ersten vier Spielen eine der wackligsten der Liga, hatte zunächst große Probleme.
Die Gäste brauchten gut 20 Minuten, um ins Spiel zu finden. Nach einer missglückten Bochumer Abwehraktion tauchte plötzlich Niclas Füllkrug allein vor dem Tor auf, scheiterte aber an Schlussmann Manuel Riemann (22.). Auch sein Sturmpartner Marvin Ducksch kam nicht am VfL-Torhüter vorbei (26.). Werder wurde immer dominanter, kombinierte flüssig, der Druck auf die personell dezimierte Bochumer Abwehr wurde größer.
Pech hatten die Bremer, als Niklas Schmidt mit einem Freistoß aus fast 30 Metern den Pfosten traf (41.). Auf der Gegenseite scheiterte Philipp Förster an Pavlenka (44.). Auch nach dem Seitenwechsel blieb Werder zielstrebiger - Ducksch ließ gleich zwei Chancen innerhalb einer Minute liegen (50./51.).
Bochum versuchte, mit kämpferischen Mitteln dagegenzuhalten - weiter unermüdlich angefeuert von 25.000 Fans, die bei Chancen von Simon Zoller (62.) und Anthony Losilla (70.) schon den Jubelschrei auf den Lippen hatten. Richtig laut wurde in der 81. Minute, doch der eingewechselte Philipp Hofmann beförderte den Ball mit der Hand über die Linie. Kurz darauf konterte Werder erstklassig.
N.Fischer--NZN