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Tennis-Bad-Boy Nick Kyrgios schimpfte mit der Stuhl-Schiedsrichterin und seiner Box, leistete sich skurrile Aussetzer - und landete trotz aller Kapriolen einen echten Coup: Der 27 Jahre alte Australier steht nach einem 7:6 (13:11), 3:6, 6:3, 6:2 in 2:53 Stunden gegen den Titelverteidiger und bisherigen Weltranglistenersten Daniil Medwedew im Viertelfinale der US Open.
"Ich möchte New York mein Talent zeigen. Es gibt keinen besseren Ort um das zu bestätigen, was ich die vergangenen Monate gemacht habe", sagte Kyrgios: "Ich möchte den ganzen Weg gehen."
Medwedew wird die Nummer eins verlieren und Grand-Slam-Rekordchampion Rafael Nadal hat beste Chancen, sein Nachfolger zu werden. Medwedew fand in der unruhigen Partie gegen den phasenweise groß auftrumpfenden Kyrgios keinen Rhythmus und damit nicht zu seinem Spiel. Es bleibt für den 26 Jahre alten Moskauer, der in Wimbledon aufgrund der Sanktionen nicht an den Start gehen durfte, vorerst weiter bei einem Grand-Slam-Titel, den er im Vorjahresfinale von New York gegen Novak Djokovic errang.
Kyrgios lieferte erneut eine Show, die polarisierte. Anfang des dritten Satzes lief er ums Netz herum auf Medwedews Seite und spielte einen Ball des Russen, der nicht mehr im Feld gelandet wäre, noch einmal. Damit vertändelte er einen möglichen Breakball, doch Kyrgios sicherte sich den Satz auch so.
Schon jetzt hat der Wimbledon-Finalist sein bisher bestes Resultat in New York erreicht. Sein nächster Gegner ist Medwedews Landsmann Karen Chatschanow, der den Spanier Pablo Carreno Busta 4:6, 6:3, 6:1, 4:6, 6:3 niederkämpfte. Auch im Doppelwettbewerb ist Kyrgios noch vertreten.
O.Meier--NZN