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Sebastien Haller jubelte mit BVB-Schal auf der Tribüne, seine Mannschaft feierte einen überzeugenden Pflichtsieg: Bei der Stadion-Rückkehr seines krebskranken Topstürmers ist Vizemeister Borussia Dortmund spielfreudig und souverän in die Champions League gestartet. In abendlicher Sommerhitze bezwang der BVB den dänischen Meister FC Kopenhagen verdient mit 3:0 (2:0) - eine zwingend notwendige Basis für die schwierigen Duelle mit Manchester City und dem FC Sevilla.
1:0-Experte Marco Reus (35.) erzielte am Dienstag gegen den wahrscheinlich schwächsten Gruppengegner mal wieder das erste Tor. Raphael Guerreiro (42.) legte nach einer Traumkombination mit Gio Reyna vor 70.700 Zuschauerinnen und Zuschauern nach. Jude Bellingham (83.) setzte den Schlusspunkt. Zwei weitere Verletzungen im ohnehin schon arg ausgedünnten Kader allerdings trübten das positive Bild vor intensiven Wochen.
Torwart Gregor Kobel fiel kurzfristig wegen eines Muskelfaserrisses aus, er wird einige Spiele verpassen. Somit kam Alexander Meyer, zuvor Jahn Regensburg, zu einem letztlich sehr souveränen BVB-Debüt: "Ein hervorragender Torhüter und richtig guter Typ", wie Trainer Edin Terzic vor dem Anpfiff sagte. Thorgan Hazard musste außerdem nach 20 Minuten mit Oberschenkelschmerzen raus, von Beginn an spielte Niklas Süle stark für Mats Hummels.
Die 90-minütige spielerische Überlegenheit beobachtete auch ein ganz besonderer Gast: Haller saß mit Sonnenbrille und Schal um den Hals in schwarzem Hemd auf der VIP-Tribüne. Es war sein erster Besuch seit der erschütternden Hodenkrebs-Diagnose. "Erster Spieltag in der Champions League, erster Tag im Stadion für mich", sagte er in einer Twitter-Botschaft.
Vor der ersehnten Champions-League-Premiere der "Gelben Wand" mit 25.000 Stehplätzen auf der Südtribüne gab es Stunk - allerdings auf der Nordseite. Aus dem Gästesektor flogen weit vor dem Anpfiff Pyro-Fackeln und Leuchtraketen, eine hätte am Mittelkreis beinahe BVB-Profis bei der Platzbegehung getroffen.
Im Kopenhagener Strafraum "brannte" es erstmals nach zehn Minuten, und es hätte schon das 1:0 sein müssen. Anthony Modeste, mit 34 ältester Champions-League-Debütant der Vereinsgeschichte, traf den Ball jedoch freistehend aus zehn Metern Torentfernung nicht richtig.
Danach organisierte sich der von zahlreichen Fans des Hamburger SV unterstützte dänische Meister zunächst besser, erst Salih Özcans Fernschuss brachte wieder Gefahr (28.). Noch fehlten die Durchsteckpässe in die vorderste Angriffslinie, bis vor dem 1:0 Julian Brandt wunderbar Reus in Szene setzte: Der schlug einen Haken und traf. Auf der anderen Seite hatte Zecas Distanzschuss in der ersten Minute sogar den Pfosten des Dortmunder Tores touchiert.
Meyer parierte nach der Pause hervorragend gegen Lukas Lerager (47.), dadurch blieb es ein ruhiger Abend. Der Druck der Borussen ließ etwas nach, ohne dass die Gäste nachhaltig ins Spiel fanden.
Weitere Gegner des BVB in der Gruppe G sind das wohl übermächtige ManCity mit dem früheren Dortmunder Topstar Erling Haaland und Sevilla, das auf Augenhöhe mit der Borussia einzuschätzen ist.
A.P.Huber--NZN