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Heftige Krawalle haben das Spiel des 1. FC Köln bei OGC Nizza überschattet und für einen verspäteten Anpfiff gesorgt. Ein Fan befindet sich nach einem Sturz von der Tribüne in äußerst kritischem Zustand, anders als zuerst angenommen soll es sich bei dem Mann nicht um einen Deutschen handeln.
Der Verletzte sei "tatsächlich ein Franzose, ein Pariser Fan", der sich im Gästeblock aufgehalten habe, sagte ein Behördensprecher der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstagabend. Der betroffene Fan sei im Zuge der Ausschreitungen aus fünf Metern Höhe aus dem zweiten Rang gefallen.
Kölns Geschäftsführer Christian Keller äußerte sich kurz vor dem um knapp eine Stunde verspäteten Anpfiff zur Situation. "Wir sind fassungslos, wir wollten ein friedvolles Fußballfest feiern, alles war vorbereitet", sagte er bei RTL+. Er wisse nicht, ob das Wort "Chaoten" ausreiche, "mir fallen nur Schimpfwörter dazu ein. Ich weiß nicht, was diese Leute hier verloren haben. Der Fußball leidet, OGC Nizza leidet und auch der 1. FC Köln."
Wie AFP berichtete, waren einige Hundert der mehr als 8000 mitgereisten Kölner Fans auf eine Tribüne der Heimfans vorgedrungen. Bei den Auseinandersetzungen wurden einige Fans verletzt, bevor die Polizei eingreifen konnte.
Laut Keller war die Informationslage allerdings undurchsichtiger: "Nach meinem Informationsstand, mit dem man sehr vorsichtig sein muss, sind zuerst Hooligans aus Nizza in unseren Fanblock eingedrungen." Zudem seien teilweise "Hooligans aus Paris" im Kölner Lager unterwegs gewesen. Die beteiligten Kölner Fans nahm Keller ins Visier: "Man muss dafür sorgen, dass diese Leute nie, nie wieder ins Stadion kommen, zumindest nicht in unseres."
FC-Kapitän Jonas Hector hatte in einer Durchsage noch vor 19.00 Uhr einige Worte an die Fans im Stadion gerichtet. "Wir haben richtig Bock, das Spiel mit euch zu bestreiten", sagte er, "wir wollen auch, dass das Spiel stattfindet. Aber wir müssen sagen, dass wir sowas nicht gutheißen." Er bitte die Anhänger: "Behaltet die Nerven, bleibt ruhig, unterstützt uns, so gut es geht. Das ist das, was der Verein auch will. Dass wir zusammenstehen und in Frieden einfach den Fußball feiern und nicht die Gewalt."
A.Wyss--NZN